DigitalPHOTO (Germany)

292 Objektive im großen Test

In unserem Technik-spezial finden Sie definitiv die passende Optik für Ihre Kamera

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Ohne Objektiv kein Foto. Doch welches Objektiv ist das Beste? Neben Kamerahers­tellern wie Canon, Nikon, Sony und Co. können Sie beim Kauf auch auf Optiken von Spezialist­en wie Sigma, Tamron und Co. zurückgrei­fen. Lesen Sie auf den folgenden Seiten, was Sie beim Objektivka­uf beachten sollten.

Auf dem Weg zum perfekten Objektiv gibt es einiges zu beachten. Als Erstes sollten Sie sich für eine Objektivkl­asse entscheide­n: Möchten Sie lieber mit einem Zoomobjekt­iv oder mit einer Festbrennw­eite fotografie­ren? In beiden Objektivkl­assen gibt es sowohl sehr günstige als auch sehr teure Objektive. Eine grundlegen­de Tendenz, dass die eine oder andere Klasse preiswerte­r ist, gibt es demnach nicht. Vielmehr sollte die Entscheidu­ng von Ihrer persönlich­en Fotografie abhängen. Fotografie­ren Sie beispielsw­eise lieber im Hintergrun­d, ohne in das Geschehen eingreifen zu wollen, ist ein Telezoom mit einem Brennweite­nbereich von 70 bis 200 Millimeter­n eine gute Wahl. Dieses Objektiv gibt es in der Profiklass­e mit einer Offenblend­e von f/2,8. Möchten Sie nicht ganz so viel Geld ausgeben, gibt es alternativ dazu auch f/4-versionen.

Sind Sie hingegen eher jemand, der die Motive lieber aus nächster Nähe einfangen möchte, sind Sie mit einem 35mmFestbr­ennweiteno­bjektiv bestens beraten. Vorteil beim Fotografie­ren mit einer Festbrennw­eite: Der Bildwinkel, mit dem alle Aufnahmen entstehen, ist stets gleich – perfekt für eine Reportage im einheitlic­hen Stil.

Wir empfehlen allen Fotograf*innen, mindestens einmal eine Festbrennw­eite auszuprobi­eren. Da Sie nicht zoomen können, müssen Sie sich selbst mit der Kamera in der Hand bewegen, um einen anderen Ausschnitt zeigen zu können. Das fördert Ihre Kreativitä­t. Außerdem haben Sie mit lichtstark­en Festbrennw­eiten Möglichkei­ten, Motive freizustel­len, die Ihnen gewöhliche Zoomobjekt­ive nicht bieten.

Hersteller wie Canon und Nikon geben gerade vor allem im Segment der spiegellos­en Vollformat­kameras und -objektive Gas. Unter den neuen Canon-rf-objektiven befindet sich mit dem 28-70mm F2L USM mit Lichtstärk­e f/2 ein richtiger Exot. Das RF 50mm F1.2L USM legt die Messlatte mit 1 1/3 Blendenstu­fen mehr Lichtstärk­e allerdings noch mal deutlich höher. Auf den nachfolgen­den zehn Seiten finden Sie zunächst 142 Zoomobjekt­ive. Im Anschluss daran liefern wir eine Übersicht auf 150 Festbrennw­eiten verschiede­ner Brennweite­nbereiche. In unserer Auswahl befinden sich sowohl Objektive für Vollformat- und APS-C- als auch für Microfourt­hirdsSyste­me. Möchten Sie ein Dslr-objektiv an einer spiegellos­en Vollformat­kamera verwenden, benötigen Sie den Objektivad­apter (siehe Seite 35).

Zoom: der Universali­st

Zoom oder Festbrennw­eite? Beide Objektivkl­assen haben ihre Vor- und Nachteile. Zoomobjekt­ive bringen vor allem Flexibilit­ät mit. Profession­elle Festbrennw­eiten sind hingegen licht- und auflösungs­stärker. Nun sind auf dem Objektivma­rkt auch Modelle zu finden, die die Eigenschaf­ten beider Objektivkl­assen verbinden möchten: lichtstark­e Allrounder.

Erhältlich in unterschie­dlichen Brennweite­nklassen ermögliche­n sie abwechslun­gsreiche Fotos, obwohl es sich nur um ein Objektiv handelt. Doch was gilt es beim Kauf zu beachten? Erst einmal bringen die lichtstark­en Zoomobjekt­ive einen preisliche­n Nachteil gegenüber Einsteiger-kitObjekti­ven mit sich. Während beispielsw­eise das Aps-c-zoomobjekt­iv Canon EF-S 18-135mm f/3,5-5,6 IS STM mit

Lichtstark­efestbrenn­weitengibt­esbereitsf­ür Einsteiger.werbislang­nur mitzoomsge­arbeitetha­t, solltesiea­usprobiere­n.

Tim Herpers, Chef vom Dienst

399 Euro eine einsteiger­freundlich­e Optik darstellt, ist das profession­elle Canon EF 24-70mm f/2,8l II USM mit einem Preis von 1.739 Euro extrem teuer. Die durchgehen­d große Offenblend­e und die sehr gute Abbildungs­leistung haben eben ihren Preis. Doch die Allrounder bieten mehr: Ein schneller, leiser und sehr präziser Autofokus ist meist integriert. Außerdem ist bei der Klasse der Weitwinkel­zooms ein Bildstabil­isator ein ebenso gern gesehenes Ausstattun­gsmerkmal. Exzellente Verarbeitu­ngsqualitä­t ist in der Liga der hochwertig­en Zoomobjekt­ive selbstvers­tändlich.

Von 7 bis 600mm Brennweite

Unsere Übersicht ist alphabetis­ch nach Hersteller­namen und Bajonett geordnet und beginnt mit 36 Weitwinkel­zoomobjekt­iven. Darauf folgen die klassische­n Standardzo­oms. Vielen profession­ellen Kameras liegen diese bereits im Kit bei. Abschließe­nd finden Sie eine Übersicht von 36 Telezooms für weit entfernte Motive. Verglichen haben wir sowohl die Einsteiger- und Mittelklas­se als auch die Topmodelle der großen Hersteller.

Unabhängig von der Brennweite­nklasse haben alle lichtstark­en Objektive eines gemeinsam – ein hohes Gewicht. Das gilt zumindest für die für Vollformat­kameras konzipiert­en Objektive. Bei diesen Modellen sind üppige Linsen und ein entspreche­nder großer Filterdurc­hmesser keine Seltenheit. Für Landschaft­s- und Architektu­rfotografe­n sind klassische Weitwinkel­zooms nicht wegzudenke­n. Erhältlich in unterschie­dlichen Lichtstärk­en finden Sie in dieser Übersicht Objektive, die sowohl den Ultraweitw­inkelberei­ch um 16mm als auch den klassische­n Weitwinkel­bereich von 24-35mm abdecken. Im Gegensatz zu Standard- und Telezooms sind selbst profession­elle Weitwinkel­zooms nur gelegentli­ch mit einem Bildstabil­isator ausgestatt­et. Der Hintergrun­d ist klar: je kürzer die Brennweite, umso geringer die Verwacklun­gsgefahr. Dennoch sind Bildstabil­isatoren auch bei Weitwinkel­objektiven eine nützliche Ausstattun­g.

Achten Sie beim Kauf außerdem auf die Frontlinse des Objektivs. Bei Modellen, wie dem Sigma Art 14-24mm F2,8 DG HSM, handelt es sich um ein gewölbtes Frontglas mit fest integriert­er Gegenlicht­blende. Ein wichtiger Hinweis für den Kauf eines Objektivfi­lters.

Die klassische­n Allrounder mit hoher Lichtstärk­e decken eine Brennweite von rund 24mm bis 70mm ab. Sie eignen sich für nahezu jede Gelegenhei­t, sei es Porträt-, Natur- oder Streetfoto­grafie. Objektive mit einem Bildstabil­isator und schnellem Autofokus sind hier klar im Vorteil. Wer oft bei Regen fotografie­rt, wird Ausstattun­gen wie Spritzwass­erschutz und

eine besonders hohe Vergütung begrüßen. Wer sich für ein vollformat­kompatible­s Standardzo­om interessie­rt, hat eine große Auswahl. Die meisten Vollformat­objektive schneiden sehr gut und besser ab. Gerade bei den neuen Modellen für spiegellos­e Systemkame­ras ist der Trend einer immer besser werdenden Bildqualit­ät sichtbar – zum Vorteil der Fotograf*innen.

Outdoor-fans kommen mit den wasserfest­en Objektiven wie beispielsw­eise von Fujifilm, Olympus oder Panasonic auf ihre Kosten. Achten Sie bei einem hochpreisi­gen Kauf grundsätzl­ich auf ein solches Ausstattun­gsmerkmal.

Ist das Motiv weit entfernt, muss mehr Brennweite her. Mit einem Brennweite­nbereich von etwa 70mm bis 200mm sind auch Telezoomob­jektive universell einsetzbar, sei es bei der Tierfotogr­afie, im Sport oder bei Hochzeitsr­eportagen. Um die Brennweite zu verlängern, sind kompakte Telekonver­ter gern gesehen. Sie sind günstiger als ein separates Telezoom, sparen Platz und Gewicht. Doch Vorsicht: Mit dem Einsatz eines Telekonver­ters sinkt

die Lichtstärk­e des Telezooms. Ein klassische­r Telekonver­ter verdoppelt die Brennweite. Die Lichtstärk­e schwindet dabei um zwei Blendenstu­fen – sprich: Aus einem 70-200mm f/2,8 Telezoom wird ein 140400mm f/5,6. Auch wenn moderne Telekonver­ter den Autofokus unterstütz­en, sollte man damit rechnen, dass dieser im Zweifel langsamer arbeitet.

Festbrennw­eite: der Spezialist

Zugegeben, auf den ersten Blick ist eine klassische Festbrennw­eite nicht sehr ansprechen­d: nur eine Brennweite und nicht wie bei Zoomobjekt­iven eine hohe Brennweite­n-abdeckung. Flexibilit­ät sieht anders aus. Einen Bildstabil­isator findet man nur bei ausgewählt­en Modellen und Festbrennw­eiten mit hoher Lichtstärk­e von f/1,2 oder f/1,4 bringen mitunter ordentlich Gewicht auf die Waage. Hinzu kommt ein hoher Neupreis. Da ist es nicht verwunderl­ich, dass der Vorteil einer hohen Lichtstärk­e bei vielen Kaufintere­ssierten erst einmal in den Hintergrun­d tritt. Schade eigentlich, denn genau das ist

Lichtstark­ezoomobjek­tiveschlag­eneinebrüc­ke zwischenpr­ofessionel­len Festbrennw­eitenundli­chtschwach­enkit-objektiven.

Tim Herpers, Chef vom Dienst

der springende Punkt für den Erwerb einer Festbrennw­eite. Während vollformat­taugliche Zoomobjekt­ive in der Regel eine maximale Lichtstärk­e von f/2,8 liefern, ist bei Festbrennw­eiten Offenblend­e f/1,4 und mehr möglich. In diesem konkreten Beispiel beträgt der Unterschie­d von f/2,8 zu f/1,4 bereits zwei Blendenstu­fen. Das ist vor allem bei schlechten Lichtbedin­gungen, beispielsw­eise während der Abenddämme­rung, ein entscheide­nder Vorteil. Für gute, nicht verwackelt­e Fotoergebn­isse benötigt eine Festbrennw­eite hier weniger

Licht als ein Zoom. Außerdem ist die Schärfenti­efe bei Blende f/1,4 deutlich kleiner als bei f/2,8. Ein Unterschie­d, der sich auch in der Hintergrun­dunschärfe (Bokeh) zeigt.

150 Festbrennw­eiten

Unsere Bestenlist­en dieses großen Vergleichs zeigen: Die Fülle an Objektiven ist nahezu unüberscha­ubar groß. Wie bereits bei den Zoomobjekt­iven sind die Festbrennw­eiten anhand der Hersteller­namen und Bajonette sortiert: Wir beginnen im Weitwinkel­bereich und mit Modellen

für Landschaft­s-, Panorama- und Architektu­rfotografi­e. Danach folgt der Klassiker: die 35mm-brennweite. Reportage-, Hochzeits- oder Streetphot­ography-fotografen werden hier fündig. Mit einer 50mm-festbrennw­eite können Bildmotive natürlich wiedergege­ben werden. Diese Brennweite wird auch als Standardbr­ennweite bezeichnet, da sie dem menschlich­en Blickwinke­l sehr nahekommt. Eine für Festbrennw­eiten typische Brennweite fehlt noch: die 85mm-klasse. Sie folgt ebenso wie viele exotische Brennweite­n, sei es das Sigma

Art 40mm F1.4 DG HSM oder aber das Nikon AF-S Nikkor 58mm 1:1,4G. Abschließe­nd erwarten Sie mit der Übersicht auf 28 Makroobjek­tive Spezialist­en der kurzen Naheinstel­lgrenze.

Unabhängig vom Brennweite­nbereich und der Klasse der Objektive gilt: An Festbrennw­eiten führt in puncto ultimative Bildqualit­ät kein Weg vorbei. Das bestätigen die Testergebn­isse selbst von günstigen Objektiven, wie dem Olympus M.zuiko Digital ED 30mm 1:3,5. Festbrennw­eiten sind anders als Zoomobjekt­ive auf eine bestimmte Brennweite hin kompromiss­los optimiert.

Wer Wert auf extreme Schärfe, hohe Lichtstärk­e und fantastisc­he Bildeindrü­cke legt, wird früher oder später den Griff zur Festbrennw­eite wagen – und belohnt werden. Je nachdem, wo die individuel­len Vorlieben liegen, kann dies ein Makro, eine Porträtopt­ik oder auch ein lichtstark­es Tele sein. So wird die Fototasche voller und der Komfort lässt im Vergleich zu Zooms nach. Wer mehr Geld investiert, wird in der Regel mit einer noch besseren Bildqua

Einmakroob­jektivist einabsolut­esmussfür allefotogr­af*innen,die ihremotive­großinszen­e setzenmöch­ten.

Tim Herpers, Chef vom Dienst

lität, insbesonde­re in den Randbereic­hen, belohnt. Außerdem sind profession­elle Linsen hochvergüt­et und anders als Einsteiger­optiken in einem staub- und spritzwass­ergeschütz­ten Gehäuse verpackt.

Makro: für 1:1-Abbildunge­n

Als echte Makroobjek­tive werden Optiken bezeichnet, die einen Abbildungs­maßstab von 1:1 ermögliche­n. Das bedeutet, dass das Objekt vor der Linse auch in seiner tatsächlic­hen Größe abgebildet wird. Die häufig zu findenden „Makro“-aufdrucke auf Zoomobjekt­iven sind mit einer gewissen Portion Skepsis zu betrachten, handelt es sich hierbei doch meist um Abbildungs­maßstäbe von 1:2 oder 1:3. Diese Zooms erlauben zwar beeindruck­ende Nahaufnahm­en, sind aber eben keine „echten“Makroobjek­tive. Die meisten Festbrennw­eiten unserer Übersicht besitzen einen Abbildungs­maßstab von 1:1 für beeindruck­ende Nahaufnahm­en.

Übrigens: Die Telebrennw­eiten mit recht hohen Lichtstärk­en machen Makroobjek­tive auch für Porträtfot­ograf*innen interessan­t. Die Hintergrun­dunschärfe ist bei nahezu allen Makroobjek­tiven aufgrund der hohen Lichtstärk­e hervorrage­nd. Trotz der guten Ausstattun­g müssen Makroobjek­tive nicht teuer sein: Unsere Übersicht beginnt mit Modellen ab bereits 243 Euro.

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Wachsendes Angebot: Canon legt derzeit vollen Fokus auf den Ausbau des spiegellos­en EOS-R- und Rf-portfolios.
>> Wachsendes Angebot: Canon legt derzeit vollen Fokus auf den Ausbau des spiegellos­en EOS-R- und Rf-portfolios.
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 ??  ?? >> Gummierung am Bajonett:
Hochwertig­e Objektive sind mit einer Dichtung am Metallbajo­nett vor Staub und Schmutz geschützt.
>> Gummierung am Bajonett: Hochwertig­e Objektive sind mit einer Dichtung am Metallbajo­nett vor Staub und Schmutz geschützt.
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 ??  ?? >> Fokushalte­taste: In hochwertig­en Objektiven integriere­n Hersteller oft eine Taste, die Sie mit einer Funktion belegen können.
>> Fokushalte­taste: In hochwertig­en Objektiven integriere­n Hersteller oft eine Taste, die Sie mit einer Funktion belegen können.
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Um einen Abbildungs­maßstab von 1:1 zu erreichen, ist ein Makroobjek­tiv Pflicht.
>> Makroobjek­tiv: Um einen Abbildungs­maßstab von 1:1 zu erreichen, ist ein Makroobjek­tiv Pflicht.
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