Fotodruck für Zuhause
16 Drucker in der Übersicht
Was für den Kameramarkt gilt, gilt auch für den Druckermarkt: In den letzten Jahren hat sich das Produktsortiment der Hersteller völlig verändert. Während bei Kameras CSCS den klassischen DSLRS immer mehr den Rang ablaufen, verabschieden sich die Druckhersteller nach und nach von einem Geschäftsmodell, das über Jahrzehnte für hohe Umsätze gesorgt hat. Das Prinzip war denkbar einfach: Man bot den Kunden die Drucker zum Kampfpreis an und glich die geringe Marge durch hochpreisigen Tintenpatronen wieder aus. Das Problem dabei in den letzten Jahren: Firmen und Privatanwender drucken heutzutage deutlich weniger als früher. Aus Kosten- und Umweltgründen erfolgt die Korrespondenz inzwischen weitgehend digital. Gedruckt wird nur noch dann, wenn man unbedingt muss. Und das hat natürlich Auswirkungen auf die Kalkulation der Druckerhersteller, die ihr Geschäftsmodell folglich anpassen mussten, um erfolgreich zu sein.
Niedrige Folgekosten
Inzwischen muss niemand mehr fürchten, im Laufe der Jahre das Hundertfache des Druckerpreises für Tintenpatronen auszugeben, denn alle Hersteller haben Drucker mit günstigen Folgekosten im Angebot oder bieten ihren Kunden „Tinten-abonnements“an, mit denen sich die Kosten deutlich begrenzen und besser planen lassen. Und das gilt sowohl für Business- als auch für Drucker für den Heimbereich.
Welcher Drucker darf es sein?
Suchen Sie aktuell nach einem neuen Drucker, mit dem Sie Ihre Fotos in guter Qualität ausdrucken möchten, haben Sie diverse Modelle von Canon, Epson, HP und Brother zur Auswahl. Dabei ist das Angebot von Geräten unterschiedlicher Preisklassen so groß, dass man leicht den Überblick verlieren könnte. Doch keine Sorge: Indem Sie die folgenden sechs Fragen beantworten, grenzen Sie die Anzahl von Druckern, die zu Ihren persönlichen Anforderungen passen, schon deutlich ein:
Wie hoch ist Ihr persönliches Preislimit für einen neuen Drucker?
Auchmitgünstigen Multifunktionsgeräten lassensichmitpassendem Fotopapiergutedruckergebnisseerzielen.
Markus Siek, Test & Technik
Möchten Sie nur gelegentlich Fotos ausdrucken oder planen Sie, regelmäßig komplette Bilderserien auf Papier zu bringen?
Möchten Sie den Drucker nur für den Fotodruck einsetzen oder möchten Sie diesen als Familiendrucker auch für andere Aufgaben nutzen?
Genügen Ihnen Ausdrucke auf A4 oder soll Ihr Drucker auch mit A3-papier umgehen können?
Genügt Ihnen eine gute Druckqualität oder legen Sie Wert darauf, dass Ihre Foto-prints professionellen Ansprüchen genügen?
Möchten Sie mit Ihrem Druckgerät auch scannen und kopieren können?
Große Preisunterschiede
Die Preise der Drucker, die wir Ihnen in den Modellübersichten vorstellen, liegen zwischen 70 und 800 Euro. Kein Wunder also, dass sich die Geräte in Bezug auf die Leistung und auf den Einsatzzweck, für den sie bestimmt sind, deutlich unterscheiden. Bei den meisten Druckern für den Heimbereich handelt es sich inzwischen um Multifunktionsgeräte (MFCS), mit denen Sie nicht nur drucken, sondern auch scannen und kopieren können. Beispiele hierfür sind Canons Pixma TS3450, der im Handel schon ab 70 Euro zu haben ist, und der HP Envy 6020, der nur rund zehn Euro mehr kostet. Diese Einsteigergeräte sind keine klassischen Fotodrucker, sondern Geräte für den Alltagsgebrauch. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich damit keine Fotos in guter Qualität drucken lassen. So ist die Auflösung selbst bei solch günstigen Geräten mit 4.800 x 1.200 dpi ausreichend hoch, um FotoPrints in ordentlicher Qualität zu erzielen – auch wenn die Ergebnisse natürlich nicht an die Qualität von professionellen Fotodruckern heranreichen.
Empfehlenswert sind solche Einsteigergeräte ausschließlich für Gelegenheitsdrucker. Das hat den Grund, dass die Geräte für den Druck lediglich zwei Tintenpatronen verwenden: eine Schwarz- und eine Dreifarbkammer-patrone. Dieses System hat in der Praxis zwei entscheidende Nachteile: Zum einen müssen Sie die Farbpatrone ersetzen, sobald eine der drei Grundfarben leer ist – und das auch dann, wenn die anderen beiden Kammern noch gut gefüllt sind. Das sorgt für unnötig hohe
Verbrauchskosten. Zum anderen ist das Dreifarbsystem ein Grund für die schlechtere Druckqualität im Vergleich zu teureren Druckern.
Kontraststärkere Ausdrucke
Schaut man sich mit dem Canon Pixma TS6350 exemplarisch ein Modell aus einem etwas höheren Preissegment an, fällt auf, dass dieser Drucker Platz für fünf Farbpatronen bietet: Neben der Schwarzpatrone und den Patronen mit den drei Grundfarben findet sich eine weitere Schwarzpatrone. Und das hat einen guten Grund: Während die eine Schwarztinte pigmentiert ist und für den Druck gestochen scharfer Texte konzipiert wurde, wird das andere Schwarz auch „Foto-schwarz“genannt. Deren Tinte ist nicht pigmentiert und kann mit den drei Grundfarben gemischt werden. Dadurch werden kontraststärkere Ausdrucke möglich – toll für Fotograf*innen.
Professionelle Fotodrucker nutzen für die Farbmischung sogar bis zu zehn Farbpatronen und können so viel nuancierter Farben drucken. Zudem arbeiten Profidrucker mit deutlich kleineren Tintentröpfchen, was für ein feineres Druckbild sorgt. Dennoch: Wer nur alle paar Wochen ein Foto oder zwischendurch mal einen Brief drucken und zudem noch gelegentlich etwas kopieren möchte, ist mit solchen günstigen Multifunktionsgeräten gut bedient.
Sparen mit Abomodellen
Möchte man seine Folgekosten limitieren, kann man sich zudem über ein Tinten-abomodell absichern, wie HP es beispielsweise mit „Instant Ink“anbietet. Hierbei legen Sie fest, wie viele Seiten Sie pro Monat ungefähr drucken möchten, und zahlen anschließend einen monatlichen Festpreis. Sobald eine Druckerpatrone leer ist, bekommen Sie automatisch eine neue zugeschickt. Ein Beispiel: Für bis zu 100 Seiten monatliches Druckvolumen zahlen Sie mit dem Abo-modell
4,99 Euro pro Monat. Wenn man bedenkt, dass Druckerpatronen für manche Modelle schon 35 Euro und mehr kosten, ist das ein überlegenswertes Angebot!
Wer bereit ist, für ein Multifunktionsgerät etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, findet im Preissegment von rund 150 Euro schon Geräte angeboten, die speziell als Fotospezialisten konzipiert sind. Ein Beispiel hierfür ist der Epson Expression Photo XP-8600, der mit seinen sechs separaten Tintenpatronen und einer Auflösung von 5.760 x 1.440 dpi mit Foto-prints in hoher Qualität keine Mühe hat.
Alternative zu MFCS
Doch was, wenn man kein Multifunktionsgerät, sondern einen reinen Fotodrucker mit dem klassischen Ausgabeformat A4 sucht? Um es kurz zu sagen: Hier ist das Angebot eher mau! Die meisten A4-drucker, die keine Scan- und Kopiereinheit mitbringen, sind als Allesdrucker für den Heim- oder Business-einsatz gedacht und somit keine wirklichen Foto-spezialisten. Eine Ausnahme bildet der ausgewiesene Fotodrucker Epson Expression Photo XP-55, der für den Druck eines 10x15-fotos gerade einmal zehn Sekunden benötigt, ein 6-Patronen-system mitbringt und mit 5.760 x 1.440 dpi ein sehr feines Druckbild erzeugt – genial!
Für feinste Farbverläufe
Professionelle Fotodrucker findet man ansonsten fast ausschließlich mit dem Ausgabeformat A3+. Kein Wunder, schließlich können professionelle Fotografen und Bildagenturen mit kleinen A4-druckern wenig anfangen. Mit Geräten wie dem Canon imageprograf Pro-300 lässt sich auf Hochglanz- und Kunstdruckpapier randlos drucken oder Panorama
Fotodruckerfürden professionelleneinsatz findetmanausschließlich fürdasdruckformata3+ undgrößer.
Markus Siek, Test & Technik
bilder auf benutzerdefinierten Formaten bis zu einer Länge von fast einem Meter erstellen. Zum Einsatz kommen hierbei zehn separate Farbpatronen, mit denen selbst feinste Farbverläufe auf Fotos problemlos dargestellt werden können. Doch Vorsicht: Solche Geräte sind reine Fotospezialisten und als Alltagsdrucker für andere Druckaufgaben nicht zu gebrauchen
Alltagstaugliche MFCS
Wer einen hochwertigen A3-fotoprinter sucht, mit dem sich auch Dokumente drucken und Bücher kopieren lassen, wird bei einem Modell wie dem Epson Ecotank ET-7750 fündig. Das Multifunktionsgerät eignet sich insbesondere für Vieldrucker, denn dank der Ecotank-technik mit wieder auffüllbaren Tintenbehältern sind die DruckReichweiten sehr hoch, die Folgekosten hingegen gering! Ist ein Tintenbehälter leer, wird dieser einfach per Flasche wieder aufgefüllt, anstatt die komplette Patrone ersetzen zu müssen. Auch als Office-gerät macht dieses Modell eine gute Figur, denn mit bis zu 28 Seiten pro Minute im Schwarzweißdruck ist der Epson Ecotank auch als Dokumentendrucker extrem schnell.