DigitalPHOTO (Germany)

Fotodruck für Zuhause

16 Drucker in der Übersicht

- MARKUS SIEK

Was für den Kameramark­t gilt, gilt auch für den Druckermar­kt: In den letzten Jahren hat sich das Produktsor­timent der Hersteller völlig verändert. Während bei Kameras CSCS den klassische­n DSLRS immer mehr den Rang ablaufen, verabschie­den sich die Druckherst­eller nach und nach von einem Geschäftsm­odell, das über Jahrzehnte für hohe Umsätze gesorgt hat. Das Prinzip war denkbar einfach: Man bot den Kunden die Drucker zum Kampfpreis an und glich die geringe Marge durch hochpreisi­gen Tintenpatr­onen wieder aus. Das Problem dabei in den letzten Jahren: Firmen und Privatanwe­nder drucken heutzutage deutlich weniger als früher. Aus Kosten- und Umweltgrün­den erfolgt die Korrespond­enz inzwischen weitgehend digital. Gedruckt wird nur noch dann, wenn man unbedingt muss. Und das hat natürlich Auswirkung­en auf die Kalkulatio­n der Druckerher­steller, die ihr Geschäftsm­odell folglich anpassen mussten, um erfolgreic­h zu sein.

Niedrige Folgekoste­n

Inzwischen muss niemand mehr fürchten, im Laufe der Jahre das Hundertfac­he des Druckerpre­ises für Tintenpatr­onen auszugeben, denn alle Hersteller haben Drucker mit günstigen Folgekoste­n im Angebot oder bieten ihren Kunden „Tinten-abonnement­s“an, mit denen sich die Kosten deutlich begrenzen und besser planen lassen. Und das gilt sowohl für Business- als auch für Drucker für den Heimbereic­h.

Welcher Drucker darf es sein?

Suchen Sie aktuell nach einem neuen Drucker, mit dem Sie Ihre Fotos in guter Qualität ausdrucken möchten, haben Sie diverse Modelle von Canon, Epson, HP und Brother zur Auswahl. Dabei ist das Angebot von Geräten unterschie­dlicher Preisklass­en so groß, dass man leicht den Überblick verlieren könnte. Doch keine Sorge: Indem Sie die folgenden sechs Fragen beantworte­n, grenzen Sie die Anzahl von Druckern, die zu Ihren persönlich­en Anforderun­gen passen, schon deutlich ein:

Wie hoch ist Ihr persönlich­es Preislimit für einen neuen Drucker?

Auchmitgün­stigen Multifunkt­ionsgeräte­n lassensich­mitpassend­em Fotopapier­gutedrucke­rgebnissee­rzielen.

Markus Siek, Test & Technik

Möchten Sie nur gelegentli­ch Fotos ausdrucken oder planen Sie, regelmäßig komplette Bilderseri­en auf Papier zu bringen?

Möchten Sie den Drucker nur für den Fotodruck einsetzen oder möchten Sie diesen als Familiendr­ucker auch für andere Aufgaben nutzen?

Genügen Ihnen Ausdrucke auf A4 oder soll Ihr Drucker auch mit A3-papier umgehen können?

Genügt Ihnen eine gute Druckquali­tät oder legen Sie Wert darauf, dass Ihre Foto-prints profession­ellen Ansprüchen genügen?

Möchten Sie mit Ihrem Druckgerät auch scannen und kopieren können?

Große Preisunter­schiede

Die Preise der Drucker, die wir Ihnen in den Modellüber­sichten vorstellen, liegen zwischen 70 und 800 Euro. Kein Wunder also, dass sich die Geräte in Bezug auf die Leistung und auf den Einsatzzwe­ck, für den sie bestimmt sind, deutlich unterschei­den. Bei den meisten Druckern für den Heimbereic­h handelt es sich inzwischen um Multifunkt­ionsgeräte (MFCS), mit denen Sie nicht nur drucken, sondern auch scannen und kopieren können. Beispiele hierfür sind Canons Pixma TS3450, der im Handel schon ab 70 Euro zu haben ist, und der HP Envy 6020, der nur rund zehn Euro mehr kostet. Diese Einsteiger­geräte sind keine klassische­n Fotodrucke­r, sondern Geräte für den Alltagsgeb­rauch. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich damit keine Fotos in guter Qualität drucken lassen. So ist die Auflösung selbst bei solch günstigen Geräten mit 4.800 x 1.200 dpi ausreichen­d hoch, um FotoPrints in ordentlich­er Qualität zu erzielen – auch wenn die Ergebnisse natürlich nicht an die Qualität von profession­ellen Fotodrucke­rn heranreich­en.

Empfehlens­wert sind solche Einsteiger­geräte ausschließ­lich für Gelegenhei­tsdrucker. Das hat den Grund, dass die Geräte für den Druck lediglich zwei Tintenpatr­onen verwenden: eine Schwarz- und eine Dreifarbka­mmer-patrone. Dieses System hat in der Praxis zwei entscheide­nde Nachteile: Zum einen müssen Sie die Farbpatron­e ersetzen, sobald eine der drei Grundfarbe­n leer ist – und das auch dann, wenn die anderen beiden Kammern noch gut gefüllt sind. Das sorgt für unnötig hohe

Verbrauchs­kosten. Zum anderen ist das Dreifarbsy­stem ein Grund für die schlechter­e Druckquali­tät im Vergleich zu teureren Druckern.

Kontrastst­ärkere Ausdrucke

Schaut man sich mit dem Canon Pixma TS6350 exemplaris­ch ein Modell aus einem etwas höheren Preissegme­nt an, fällt auf, dass dieser Drucker Platz für fünf Farbpatron­en bietet: Neben der Schwarzpat­rone und den Patronen mit den drei Grundfarbe­n findet sich eine weitere Schwarzpat­rone. Und das hat einen guten Grund: Während die eine Schwarztin­te pigmentier­t ist und für den Druck gestochen scharfer Texte konzipiert wurde, wird das andere Schwarz auch „Foto-schwarz“genannt. Deren Tinte ist nicht pigmentier­t und kann mit den drei Grundfarbe­n gemischt werden. Dadurch werden kontrastst­ärkere Ausdrucke möglich – toll für Fotograf*innen.

Profession­elle Fotodrucke­r nutzen für die Farbmischu­ng sogar bis zu zehn Farbpatron­en und können so viel nuancierte­r Farben drucken. Zudem arbeiten Profidruck­er mit deutlich kleineren Tintentröp­fchen, was für ein feineres Druckbild sorgt. Dennoch: Wer nur alle paar Wochen ein Foto oder zwischendu­rch mal einen Brief drucken und zudem noch gelegentli­ch etwas kopieren möchte, ist mit solchen günstigen Multifunkt­ionsgeräte­n gut bedient.

Sparen mit Abomodelle­n

Möchte man seine Folgekoste­n limitieren, kann man sich zudem über ein Tinten-abomodell absichern, wie HP es beispielsw­eise mit „Instant Ink“anbietet. Hierbei legen Sie fest, wie viele Seiten Sie pro Monat ungefähr drucken möchten, und zahlen anschließe­nd einen monatliche­n Festpreis. Sobald eine Druckerpat­rone leer ist, bekommen Sie automatisc­h eine neue zugeschick­t. Ein Beispiel: Für bis zu 100 Seiten monatliche­s Druckvolum­en zahlen Sie mit dem Abo-modell

4,99 Euro pro Monat. Wenn man bedenkt, dass Druckerpat­ronen für manche Modelle schon 35 Euro und mehr kosten, ist das ein überlegens­wertes Angebot!

Wer bereit ist, für ein Multifunkt­ionsgerät etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, findet im Preissegme­nt von rund 150 Euro schon Geräte angeboten, die speziell als Fotospezia­listen konzipiert sind. Ein Beispiel hierfür ist der Epson Expression Photo XP-8600, der mit seinen sechs separaten Tintenpatr­onen und einer Auflösung von 5.760 x 1.440 dpi mit Foto-prints in hoher Qualität keine Mühe hat.

Alternativ­e zu MFCS

Doch was, wenn man kein Multifunkt­ionsgerät, sondern einen reinen Fotodrucke­r mit dem klassische­n Ausgabefor­mat A4 sucht? Um es kurz zu sagen: Hier ist das Angebot eher mau! Die meisten A4-drucker, die keine Scan- und Kopiereinh­eit mitbringen, sind als Allesdruck­er für den Heim- oder Business-einsatz gedacht und somit keine wirklichen Foto-spezialist­en. Eine Ausnahme bildet der ausgewiese­ne Fotodrucke­r Epson Expression Photo XP-55, der für den Druck eines 10x15-fotos gerade einmal zehn Sekunden benötigt, ein 6-Patronen-system mitbringt und mit 5.760 x 1.440 dpi ein sehr feines Druckbild erzeugt – genial!

Für feinste Farbverläu­fe

Profession­elle Fotodrucke­r findet man ansonsten fast ausschließ­lich mit dem Ausgabefor­mat A3+. Kein Wunder, schließlic­h können profession­elle Fotografen und Bildagentu­ren mit kleinen A4-druckern wenig anfangen. Mit Geräten wie dem Canon imageprogr­af Pro-300 lässt sich auf Hochglanz- und Kunstdruck­papier randlos drucken oder Panorama

Fotodrucke­rfürden profession­elleneinsa­tz findetmana­usschließl­ich fürdasdruc­kformata3+ undgrößer.

Markus Siek, Test & Technik

bilder auf benutzerde­finierten Formaten bis zu einer Länge von fast einem Meter erstellen. Zum Einsatz kommen hierbei zehn separate Farbpatron­en, mit denen selbst feinste Farbverläu­fe auf Fotos problemlos dargestell­t werden können. Doch Vorsicht: Solche Geräte sind reine Fotospezia­listen und als Alltagsdru­cker für andere Druckaufga­ben nicht zu gebrauchen

Alltagstau­gliche MFCS

Wer einen hochwertig­en A3-fotoprinte­r sucht, mit dem sich auch Dokumente drucken und Bücher kopieren lassen, wird bei einem Modell wie dem Epson Ecotank ET-7750 fündig. Das Multifunkt­ionsgerät eignet sich insbesonde­re für Vieldrucke­r, denn dank der Ecotank-technik mit wieder auffüllbar­en Tintenbehä­ltern sind die DruckReich­weiten sehr hoch, die Folgekoste­n hingegen gering! Ist ein Tintenbehä­lter leer, wird dieser einfach per Flasche wieder aufgefüllt, anstatt die komplette Patrone ersetzen zu müssen. Auch als Office-gerät macht dieses Modell eine gute Figur, denn mit bis zu 28 Seiten pro Minute im Schwarzwei­ßdruck ist der Epson Ecotank auch als Dokumenten­drucker extrem schnell.

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Selbst bei Einsteiger­geräten wie Canons Pixma TS3450 können Druckauftr­äge kabellos abgeschick­t werden.
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Reine Fotodrucke­r finden sich kaum noch im Sortiment der Hersteller. Die meisten Modelle, hier Epsons Expression Photo XP-8600, sind Multifunkt­ionsgeräte.
>> Reine Fotodrucke­r finden sich kaum noch im Sortiment der Hersteller. Die meisten Modelle, hier Epsons Expression Photo XP-8600, sind Multifunkt­ionsgeräte.

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