„AUFGERÄUMT, MINIMALISTISCH, DURCHDACHT“
In Ronny Behnerts Fotowelten treffen klare Kompositionen auf weichgezeichnete Flächen und Hauptmotive mit grafischen Details. Erfahren Sie im Interview, wie der Fotograf seinen persönlichen und unverkennbaren Stil gefunden hat.
Eine künstlerische Handschrift hat man nicht von heute auf morgen: Wie haben Sie Ihren eigenen Bildstil entwickelt?
Ich denke, Zeit, Praxis und Kontinuität bilden die wesentlichen Faktoren, die wichtig für eine eigene Handschrift sind. Aber auch das bewusste Loslösen von den Vorbildern und Inspirationen! Jeder Fotograf beginnt damit, sich von anderen Fotografen inspirieren zu lassen beziehungsweise sie zu kopieren – was auch wichtig ist, um die Werke anderer Fotografen zu verstehen. Irgendwann sollte man aber an den Punkt kommen, an dem der Wille zur Eigenständigkeit so groß ist, dass die Verwirklichung der eigenen Visionen im Mittelpunkt steht.
Was sind die wichtigsten Zutaten, um ein Motiv in Ihren Bildlook zu tauchen?
Klare Bildkompositionen und ein weicher Bildlook – meist erzeugt durch lange Belichtungszeiten – sind die ausschlaggebenden Merkmale meiner Arbeiten. Die für mich wichtigsten Faktoren sind hierbei genug Zeit, um die Bildkomposition des aktuellen Fotospots so durchdacht wie möglich zu präsentieren und die Wahl der optimalen Verschlusszeit, um mein Motiv so präsent wie möglich in Szene zu setzen.
Was raten Sie unseren Leser*innen auf der Suche nach einer eigenen Handschrift?
Meiner Meinung nach ist es vor allem wichtig, sich von fotografischen Idolen zu lösen und die eigenen Ideen in die Realität umzusetzen, nachdem man ein Genre und eine gewisse fotografische Sicherheit gefunden hat, der man sich intensiv widmen möchte. Jeder Fotograf, der sich selbst verwirklichen möchte, sollte nur das fotografieren, was ihm wirklich wichtig ist und am Herzen liegt. Die persönliche Leidenschaft, die aus den eigenen Fotos spricht, erzeugt die eigene Handschrift mit der Zeit ganz von allein.