Balance und Harmonie
Was liegt im Bild, was liegt außerhalb? Wie verteilen sich die bildwichtigen Elemente innerhalb der Komposition? Lesen Sie hier, welche Grundprinzipien Sie für gelungene Aufnahmen beachten sollten.
Komposition ist die Kunst, Ordnung in das Chaos der natürlichen Welt zu bringen – indem Sie Abwägen, was mit auf das Bild kommt und was nicht. Das wohl bekannteste Ordnungsprinzip der Komposition ist die Drittelregel. Stellen Sie sich ein Drittelraster vor. Die Elemente einer Komposition können nun in diesen Bereichen organisiert werden, wobei Fokuspunkte auf den Schnittpunkten der vertikalen und horizontalen Linien liegen sollten. Die Drittelregel ist eine Vereinfachung einer klassischharmonischen Proportion namens „Goldener Schnitt“, welche seit Jahrhunderten in der Kunst Anwendung findet. Dabei unterteilen Sie den Ausschnitt in zwei Rechtecke, deren Größenverhältnis zueinander so ist wie das des größeren Rechtecks zum Gesamtausschnitt. Fahren Sie mit der Unterteilung auf diese Weise fort, erhalten Sie eine Struktur, die grob vereinfacht wie das Drittelraster aussieht und sich ähnlich handhaben lässt.
Natürlich gehört zur visuellen Balance aber mehr als nur die Drittelregel oder der Goldene Schnitt. Dabei hilft uns der Gedanke an das physikalische Gleichgewicht. Wenn Sie zwei Objekte gleichen Gewichts auf eine Wippe stellen, müssen sie im gleichen Abstand zum Angelpunkt liegen, um ausbalanciert zu sein. Im visuellen Bereich sprechen wir von Symmetrie. Haben wir zwei Objekte unterschiedlichen Gewichts, muss das leichtere weiter vom Angelpunkt entfernt sein, um für Balance zu sorgen. Im visuellen Bereich bezeichnen wir das als asymmetrische Balance, die dynamischer wirkt. Wir berücksichtigen in der Fotografie das „visuelle Gewicht“: Größe, Kontrast und Struktur. Der Einsatz von Führungslinien in der Landschaft (wie Straßen und Flüsse) verleiht einem Bild ebenfalls Struktur. Damit können Sie den Blick auch gut auf Ihr Hauptmotiv lenken. Diagonale Linien sorgen für Dynamik.