NATÜRLICHE MOMENTE IM FOKUS
Hat Marion Flemming Mensch und Tier beziehungsweise Kind und Tier im Zusammenspiel vor ihrer Kamera, kommt es für sie vor allem darauf an, authentische Momente zu erhalten und im Bild einzufangen. Worauf es beim Fotografieren dabei ankommt und wie sie ihre Bilder nachbearbeitet, erzählt die Familienfotografin hier im Interview.
Frau Flemming, Kinder und Tiere in einem Bild: Wie erzielt man starke Ergebnisse?
Wenn ich Kinder und Tiere auf einem Bild haben möchte, dann ergibt sich oft von selbst ein bisschen „Storytelling“. Ich bespreche vorher mit den Eltern, dass wir wenig Anweisungen geben. Ich versuche, das Kind so anzuleiten, dass es sich auf das Tier konzentriert. Die schönsten Momente entstehen, wenn das Kind vergisst, dass ich und die Kamera da sind. Hin und wieder bitte ich um einen kurzen Blick in die Kamera, aber mehr auch nicht. Denn gerade bei kleinen Kindern versteift sich oft der Blick und sie werden
unsicher oder lustlos, wenn man zu viel Anweisung gibt. Oft versuche ich, das Shooting wie eine kleine Geschichte zu lenken. Manchmal klappt es auch, dass die Eltern dieses „Geschichtenerzählen“übernehmen und somit indirekt anweisen. Das ist die beste Situation für mich, denn dann kann ich mich voll auf das Licht und die Kamera konzentrieren. Am wichtigsten ist, dass alle Beteiligten Spaß haben, das sieht man dann später auf den Fotos. Die Kinder sollten Freude haben und auch bei dem Tier ist es mir sehr wichtig, dass es mit viel Respekt, artgerecht und liebevoll behandelt wird.
Spielt die Bearbeitung eine wichtige Rolle?
Ja, klar, ich bearbeite viel und gern an meinen Bildern. Ich liebe die Möglichkeiten, die Adobe mir mit Lightroom und Photoshop dafür bietet. Ich achte immer darauf, dass ich beim Fotografieren gute Licht- und Location-bedingungen habe. Genauso wichtig ist für mich aber auch die sorgfältige und liebevolle Bildbearbeitung in meinem emotionalen Stil. Manchmal – aber eher selten – zaubere ich einen schönen Sonnenuntergang, einen Himmel in Pastellfarben oder etwas Dunst in meine Bilder. In der Regel manipuliere ich jedoch nicht viel. ■