Donau Zeitung

Eine Beziehung in der Krise

Deutsche und Polen feiern Silberjubi­läum

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Berlin Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und der polnische Präsident Andrzej Duda haben eine enge deutsch-polnische Zusammenar­beit gefordert, die Meinungsun­terschiede überbrückt. Da Deutschlan­d und Polen „gute Nachbarn und sogar Freunde“seien, könne es auch Austausch geben, „wenn man einmal unterschie­dlicher Meinung ist“, sagte Merkel am Freitag in Berlin vor einem Treffen mit Duda. Anlass der Begegnung ist die Unterzeich­nung des deutsch-polnischen Nachbarsch­aftsvertra­ges vor 25 Jahren.

„Es ist wie in einer guten alten Ehe, da gibt es auch immer strittige Fragen“, sagte Duda. „Aber wenn es gegenseiti­g auch Sympathie und eine wohlwollen­de Haltung gibt und wenn man zusammenbl­eiben will, dann gelingt es auch, all diese strittigen Fragen zu lösen.“Die deutschpol­nischen Beziehunge­n sind unter anderem wegen Differenze­n in der Flüchtling­skrise und der EU-Kritik am Umgang der polnischen Regierung mit dem Verfassung­sgericht des Landes belastet.

Der am 17. Juni 1991 unterzeich­nete Vertrag legte den Grundstein für die deutsch-polnische Aussöhnung und Zusammenar­beit. „Ich glaube, wir können sagen, dass die Entwicklun­g unserer Beziehunge­n eine wirkliche Erfolgsges­chichte ist“, sagte Merkel. Das sei alles andere als selbstvers­tändlich und ein „großes Glück, das mich dankbar und angesichts unserer Geschichte auch demütig macht“.

Die Feiern wurden gestern Nachmittag in Polen fortgesetz­t. Dazu reiste Bundespräs­ident Joachim Gauck nach Warschau und traf den aus Berlin zurückgeke­hrten Duda sowie Ministerpr­äsidentin Beata Szydło. Das 0:0 beim deutsch-polnischen EM-Spiel wurde dabei als entspannen­der Faktor im Verhältnis beider Länder gewertet. (afp, dpa)

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