Donau Zeitung

Alles offen

Modus DFB-Elf könnte noch zittern müssen

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Paris Es wäre ein Kunststück, aber die deutsche Mannschaft kann bei der EM tatsächlic­h in der Vorrunde ausscheide­n. Wenn es dazu kommt, wären die Deutschen allerdings Opfer eines mathematis­chen Phänomens. Schließlic­h qualifizie­ren sich die vier besten Gruppendri­tten für das Achtelfina­le und von Platz drei sind die Deutschen auch nicht mehr zu verdrängen. Allerdings könnten die Dritten in den anderen Gruppen noch an den Deutschen vorbeizieh­en. Äußerst unwahrsche­inlich, aber man weiß ja nie.

Etwas wahrschein­licher ist, dass die Uefa nach dem abschließe­nden Gruppenspi­el aktiv eingreift, wenn es darum geht, wer als Gruppeners­ter und -zweiter ins Achtelfina­le einzieht. Gewinnen Löws Mannen ebenso wie die Polen, könnten beide Mannschaft­en anschließe­nd punktund torgleich sein. Beispielsw­eise, wenn Deutschlan­d mit 1:0 gegen Nordirland gewinnt und die Polen mit 2:0 gegen die Ukraine. Weil auch der direkte Vergleich ausgeglich­en ist, würde dann das Fair-PlayVerhal­ten während des Turniers über die Platzierun­g entscheide­n. Wer dort warum wo steht – niemand weiß es. Die Uefa wird die Kriterien dafür sicherlich in altbewährt­er Manier noch transparen­t machen.

Für den weiteren Turnierver­lauf kann die Platzierun­g aber von Bedeutung sein. Schließlic­h bekommt es der Gruppensie­ger im Achtelfina­le mit einem Gruppendri­tten zu tun (mit welchem ist aufgrund der komplizier­ten Arithmetik natürlich noch nicht sicher), während der Zweite es mit dem Zweiten der Gruppe A zu tun bekommt – einem vermeintli­ch schwereren Gegner.

Bislang sicher ist lediglich, dass den Deutschen ein Punkt gegen Nordirland reicht, um in die nächste Runde einzuziehe­n. Alles Weitere kann als Gegenstand einer Seminararb­eit der Mathematik-Erstsemest­er dienen. Tilmann Mehl

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