Donau Zeitung

Wackelnde Favoriten und aufmüpfige Außenseite­r

Vorschau Die EM-Zuschauer könnten am Wochenende neben Dramatik aber auch ein Stillhalte­abkommen zwischen zwei Teams erleben

- 3. Rumänien 4. Albanien 21 Uhr in Paris St. Denis 15 Uhr in Lens 18 Uhr in Paris 21 Uhr in Marseille 1. Spanien 3. Tschechien 4. Türkei 15 Uhr in Paris 15 Uhr in Toulouse 18 Uhr in Saint E´ tienne 21 Uhr in Nizza :

Gruppe E Belgien – Irland (15 Uhr/ARD) Nach der Niederlage gegen Italien stehen die Belgier und ihr Trainer Marc Wilmots unter Druck. Alles andere als ein Sieg gegen die Iren wäre eine herbe Enttäuschu­ng für die ambitionie­rten Roten Teufel und könnte das fest einkalkuli­erte Weiterkomm­en gefährden. Doch die Mannschaft von Martin O’Neill zeigte beim 1:1 gegen Schweden eine erstaunlic­h offensiv- und spielfreud­ige Vorstellun­g. Allerdings müssen die Boys in Green den Ausfall von Jonathan Walters verkraften, der nach seiner wieder aufgebroch­enen Achillesse­hnenverlet­zung sogar für den Rest der EM auszufalle­n droht. Unser Tipp Nichts sieht der neutrale Beobachter lieber, als den Sturz von Favoriten. Wenn verkrampft­e Belgier gegen lockere Iren antreten, könnte so eine Überraschu­ng drin sein.

Gruppe F Island – Ungarn (18 Uhr/ARD) Im Duell der Überraschu­ngsteams können die Ungarn schon das Ticket für das Achtelfina­le lösen. Nach dem Auftaktsie­g gegen Österreich ist die Euphorie groß. Der deutsche Trainer Storck plant keine Veränderun­gen. Die Isländer wollen an ihre starke Leistung beim 1:1 gegen Portugal anknüpfen und den ersten EMSieg ihrer Geschichte einfahren. Das Weiterkomm­en wäre mit vier Punkten dann zum Greifen nah. Sorgen bereitet beiden Mannschaft­en der schlechte Rasen im Stade Vélodrome von Marseille. Am Freitag mussten beide Teams zum Training ausweichen. Unser Tipp Wie konnten die Isländer in der EM-Qualifikat­ion zweimal gegen die Niederland­e gewinnen? An der ebenso rustikalen wie altbackene­n Hoch-und-Weit-Taktik kann es nicht liegen. Oder doch? Wir vermuten: Auch die vom „Derby“-Sieg gegen Österreich beschwingt­en Ungarn können der Invasion der Nordmänner keinen Einhalt gebieten. Gruppe F Portugal – Österreich (21 Uhr/ARD) Portugals Trainer Fernando Santos kündigte nach dem 1:1 gegen Island einige Änderungen an. Er habe zwar weiter Vertrauen in sein Team. Aber er müsse es auch „auffrische­n“. So schön diplomatis­ch kann man Kritik auch verpacken. Stürmer Quaresma und Mittelfeld­spieler Carvalho sind die ersten Anwärter auf einen Platz im Team. Aber auch Bayern-Einkauf Renato Sanches macht sich Hoffnungen. Auch bei den Österreich­ern wird es Umstellung­en geben. Spielmache­r Junuzovic und Innenverte­idiger Dragovic fehlen. Nach dem 0:2 gegen Ungarn steht das Team von Trainer Marcel Koller bereits unter Druck. Eine weitere Niederlage kann schon das Aus bedeuten, sollte zuvor Island gegen Ungarn gewonnen haben. Unser Tipp Ronaldo wird es schon richten. Noch einmal einen ähnlich unauffälli­gen Auftritt wie gegen Island wird sich der schönste Superstar aller Zeiten nicht erlauben wollen. Und die Österreich­er? Unsere Befürchtun­g: Die Niederlage gegen Ungarn (ausgerechn­et Ungarn!) hat ihnen einen irreparabl­en Knacks versetzt. Wird aber in jedem Fall eine hochintere­ssante Partie.

Sonntag

Gruppe A Rumänien – Albanien (21 Uhr/Sat.1) Für die einen wird es „eine Schlacht“, für die anderen geht es um „Leben oder Tod“: Vor dem Gruppenfin­ale der Außenseite­r fallen auf beiden Seiten martialisc­he Worte. Und auch an platten Sprüchen fehlt es nicht: „Wenn du nicht triffst, kannst du nicht gewinnen“, lautete die simple Erkenntnis des italienisc­hen Albanien-Trainers Gianni De Biasi, der sein Team bei den unglücklic­hen Niederlage­n gegen die Schweiz (0:1) und Frankreich (0:2) hervorrage­nd eingestell­t hatte. Das große Manko Albaniens liegt jedoch in der Chancenver­wertung. Rumänien hat immerhin schon zwei Treffer erzielt – jeweils per Elfmeter. Unser Tipp Ob großen Worten auch große Taten folgen? Wir melden Zweifel an. Um im militärisc­hen Jargon zu bleiben, den die beiden Kontrahent­en so lieben: Wir befürchten einen zähen Abnutzungs­kampf, den Rumänien am Ende dank leichter technische­r Vorteile für sich entscheide­t.

Gruppe A Schweiz – Frankreich (21 Uhr/ZDF) Ein Remis würde Frankreich für Platz eins in der Gruppe reichen. Der Schweiz genügt ein Unentschie­den zum sicheren Weiterkomm­en. Aber mit dem Unentschie­den will sich keine der beiden Mannschaft­en begnügen. Nach zwei Siegen strebt das GastgeberT­eam die Optimalaus­beute von drei Vorrundens­iegen an. Trainer Didier Deschamps dürfte diesmal wohl wieder von Beginn an auf Pogba und Griezmann setzen. Die Schweizer konnten noch nie ein Pflichtspi­el gegen die Équipe Tricolore gewinnen. Das soll sich endlich ändern. Unser Tipp Diese Ausgangsla­ge lässt Schlimmes befürchten. Da können die Kontrahent­en noch so treuherzig ihren unbedingte­n Siegeswill­en beteuern – je länger diese Partie Unentschie­den steht, desto mehr ist ein unausgespr­ochenes Stillhalte­abkommen zu befürchten. (AZ, dpa) Freitag, 10. Juni

Frankreich – Rumänien

2 : Samstag, 11. Juni

Albanien – Schweiz

0 : Mittwoch, 15. Juni

Rumänien – Schweiz

1 : Mittwoch, 15. Juni

Frankreich – Albanien

2 : Sonntag, 19. Juni 21 Uhr in Lille

Schweiz – Frankreich

: Sonntag, 19. Juni 21 Uhr in Lyon

Rumänien – Albanien

2. Kroatien Sonntag, 12, Juni

Türkei – Kroatien

0 Montag, 13. Juni

Spanien – Tschechien

1 Freitag, 17. Juni

Tschechien – Kroatien

2 Freitag, 17. Juni : : : :

Spanien – Türkei

3 Dienstag, 21. Juni 21 Uhr in Bordeaux

Kroatien – Spanien

: 1 1 1 0 1 0 2 0

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