Donau Zeitung

Der Säbel wird weiter rasseln

- VON WINFRIED ZÜFLE w.z@augsburger-allgemeine.de

Außenminis­ter Frank-Walter Steinmeier hat längst den Salto rückwärts geschlagen und ist im Bundestag in Sachen Nato wieder auf den offizielle­n Regierungs­kurs eingeschwe­nkt. Aber der Vorwurf des Säbelrasse­lns, den er am Wochenende in die Welt gesetzt hat, wird weiter zitiert werden. Wie jetzt von Parteifreu­nd Gernot Erler, der noch eine Schippe drauflegte und in Verbindung mit der Nato sogar von Kriegsgefa­hr faselte. Die Saat der Wörter „Säbelrasse­ln und Kriegsgehe­ul“geht auf ...

Im Vergleich zum gewaltsame­n Vorgehen von Russlands Präsident Wladimir Putin auf der Krim und in der Ostukraine handelt die Nato geradezu bedächtig und zurückhalt­end. Russland muss sich keinesfall­s bedroht fühlen. Moskau verfügt in Osteuropa über eine große militärisc­he Überlegenh­eit. Aber zu Propaganda­zwecken stellt man die Dinge gerne auf den Kopf – und ist für jede Hilfestell­ung dankbar.

Bleibt die Frage, was Steinmeier ritt, als er die Nato so anging. War es eine Unachtsamk­eit – oder doch Kalkül, um sich mit der SPD auch im Nato-kritischen Umfeld, etwa bei der Linken, anzubieder­n?

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