Anbindeverbot wäre verheerend
Die Meinung der Deutschen ist klar: 93 Prozent wünschen sich, einer aktuellen, repräsentativen Umfrage zufolge, dass Nutztiere Auslauf haben. Die Bilder von Kühen, die angebunden im Stall stehen, mag dagegen fast keiner. Nur: Die Realität hat mit der Vorstellung der Verbraucher oft wenig gemein. Denn die Anbindehaltung wird in der Hälfte der bayerischen Ställe nach wie vor praktiziert.
Diese Haltung zu verbieten, mag auf den ersten Blick den Tierschutz voranbringen. Tatsächlich aber wäre diese Entscheidung verheerend: Ein Verbot würde langfristig gerade die kleineren und mittleren Höfe wie auch die Nebenerwerbsbetriebe treffen – jene kleinbäuerliche Landwirtschaft, auf die man in Bayern so stolz ist. Denn in einen Laufstall zu investieren, kostet viel Geld. Somit würde ein Anbindeverbot letztlich das Höfesterben befördern. Schon jetzt, in der Milchkrise, hören viele Bauern auf. Letztlich würde sich damit eine bedenkliche Entwicklung verstärken: Die Großen werden immer größer, die Kleinen aber hören auf.