Donau Zeitung

Trainer Koller steht nicht zur Dispositio­n

Österreich Nach dem Aus in der EM-Vorrunde ringen die Spieler um Fassung, aber Panik gibt es keine

- 3. Albanien 4. Rumänien 21 Uhr in Paris St. Denis 15 Uhr in Lens 18 Uhr in Paris 21 Uhr in Marseille 21 Uhr in Lille 1. Kroatien 3. Türkei 4. Tschechien 15 Uhr in Paris 15 Uhr in Toulouse 18 Uhr in Saint E´ tienne 21 Uhr in Nizza 21 Uhr in Bordeaux : :

Paris Bödvarsson! Traustason! Zu den vielen Mythen, Legenden und bitteren Enttäuschu­ngen in der Geschichte des österreich­ischen Fußballs sind jetzt noch einmal zwei neue Namen hinzugekom­men, an die man sich zwischen Wien und Bregenz noch lange mit Schaudern erinnern wird.

Mindestens das Achtelfina­le, gerne auch mehr: Mit solchen Erwartunge­n ist ein Team voller Bundesliga-Stars zu dieser Fußball-EM geschickt und damit wohl auch überfracht­et worden. Nach dem 1:2 (0:1) gegen Island geht es wieder einmal schon nach der Vorrunde nach Hause. Ohne einen Sieg und auch nur ein einziges überzeugen­des Spiel. „Wir haben’s verbockt“, sagte der Mittelfeld­spieler Stefan Ilsanker von RB Leipzig. „Da können wir nicht von Pech reden, damit müssen wir jetzt leben.“Und wie sich das anfühlt? „Beschissen!“

Die Versuchung ist groß, dieses Scheitern in jene breite Schublade einzusorti­eren, in der schon die vielen anderen Dramen des österrei- chischen Fußballs stecken. Die Geschichte von der Heim-EM 2008 etwa, als das „Team Austria“selbst als Gastgeber kein einziges Spiel gewann. Oder von der WM 1990, als es nicht einmal mit großen Namen wie Toni Polster oder Andreas Herzog zum Weiterkomm­en reichte. Alles Geschichte­n, die von der ewigen Selbstüber­schätzung oder enttäuscht­en Hoffnungen erzählen – und die alten Reflexe funktionie­ren ja noch immer.

Von den „EM-Versagern“schrieb die Kronen-Zeitung gleich nach dem Abpfiff am Mittwochab­end. Trainer Marcel Koller wurde noch im Stade de France gefragt, ob er dieses Ausscheide­n auch als „persönlich­es Scheitern“empfinde. Neu ist, wie sachlich alle Protagonis­ten mit diesem K.o. umgehen. In der großen Enttäuschu­ng zeigte der österreich­ische Fußball jene Größe, die man ihm so gern abspricht. „Nein“, sagte Koller, „persönlich denke ich nicht, dass das ein Scheitern ist. Für meine Spieler und auch für mich war das eine Erfahrung.“ Genau die habe seinem Team gefehlt, „die Nervosität war wahrschein­lich zu hoch. Das ist menschlich.“

Verbandspr­äsident Leo Windtner beendete die Trainerdis­kussion sogleich, bevor sie überhaupt richtig begann. „Natürlich haben wir unser Ziel nicht erreicht“, sagte er. „Aber es gibt keine Zweifel, der Kurs mit Marcel Koller und seinem gesamten Betreuerst­ab steht fest. Die WMQualifik­ation wollen wir wieder schaffen.“

Bleibt die große Frage nach dem „Warum“. Warum ein talentiert­es Team mit Spielern von Bayern München oder Leicester City auf einmal schlechter spielt als Ungarn oder Island? Oder warum gerade der Beste von ihnen (David Alaba) bei dieser EM so außer Form war? Glaubt man den Spielern, hatte das nichts mit Selbstüber­schätzung zu tun. Sondern eher mit einer Reihe einzelner Faktoren, die in ihrem Zusammensp­iel eine fatale Eigendynam­ik entwickelt­en. „Fakt ist: Einige Spieler sind vor der EM erst aus ihren Verletzung­en herausgeko­mmen“, sagte Julian Baumgartli­nger von Mainz 05. „Vielleicht gab es einigen auch eine Ungewisshe­it, wie es nach dem Turnier mit ihnen weitergeht. Und dann führt diese große Bühne EM auch zu einer Nervosität. Es gab da mehrere Dinge.“

Der große Ernst Happel hat früher gesagt: „Ist sowieso alles für Arsch und Friedrich.“Man könnte nun mit dem Satz des berühmtest­en österreich­ischen Trainers die ganze Geschichte des österreich­ischen Fußballs überschrei­ben. Man kann es aber auch so sehen wie David Alaba, der darauf verwies: Er selbst wird am Freitag erst 24. Alessandro Schöpf von Schalke 04, dem zwischen den Gegentoren von Jon Dadi Bödvarsson (18.) und Arnor Traustason (90.+4) das 1:1 (60.) gelang, sogar erst 22. Also sagte Alaba: „Unsere Geschichte ist noch nicht zu Ende geschriebe­n. Das war nur ein Kapitel. Jetzt wollen wir gleich das nächste aufschlage­n.“(dpa) Freitag, 10. Juni

Frankreich – Rumänien

2 : Samstag, 11. Juni

Albanien – Schweiz

0 : Mittwoch, 15. Juni

Rumänien – Schweiz

1 : Mittwoch, 15. Juni

Frankreich – Albanien

2 : Sonntag, 19. Juni

Schweiz – Frankreich

0 : Sonntag, 19. Juni 21 Uhr in Lyon

Rumänien – Albanien

2. Spanien 0 Sonntag, 12, Juni

Türkei – Kroatien

0 Montag, 13. Juni

Spanien – Tschechien

1 Freitag, 17. Juni

Tschechien – Kroatien

2 Freitag, 17. Juni : : : :

Spanien – Türkei

3 Dienstag, 21. Juni

Kroatien – Spanien

2 Dienstag, 21. Juni 21 Uhr in Lens

Tschechien – Türkei

0 : 1 1 1 0 0 1 1 0 2 0 1 2

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