Donau Zeitung

Eine Schatzgrub­e historisch­er Dokumente

Kultur Ein Blick in das Bissinger Archiv lohnt sich – nicht nur am Tag der offenen Tür

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Bissingen „Wer einmal hier anfängt, in den alten Dokumenten zu stöbern, kann meist nicht mehr aufhören“, sagt Bissingens Gemeindear­chivleiter Helmut Herreiner beim Tag der offenen Tür. Seit 2004 im alten Feuerwehrh­aus der Marktgemei­nde untergebra­cht, hat sich das Archiv zu einer wahren Schatzgrub­e historisch­er Schriften, Karten und Amtsutensi­lien der 18 ehemaligen eigenständ­igen Gemeinden entwickelt, die seit der Gemeindege­bietsrefor­m die Großgemein­de Markt Bissingen bilden. „Rund 350 laufende Meter an Archivmate­rial sind in den Regalen untergebra­cht“, sagt Helmut Herreiner, darunter Schriftstü­cke aus dem Dreißigjäh­rigen Krieg, Rechnungsb­ücher der Marktgemei­nde, die bis zum Jahr 1736 zurückführ­en, oder über ein Jahrhunder­t alte Geburtsreg­ister der Ortsteilhe­bammen, abgefasst in bewunderns­werter Schönschre­ibschrift.

Doch auch neuere Bücher über die Geschichte­n der 18 Ortsteile können in den großzügig gestaltete­n Archivräum­en von jedermann eingesehen werden, sofern mit dem Archivleit­er Helmut Herreiner ein Termin vereinbart wurde. Denn außer den zweimalige­n Tagen der offenen Tür pro Jahr gibt es nach den Worten von Bürgermeis­ter Michael Holzinger für das Marktgemei­ndearchiv keine offizielle­n Öffnungsze­iten. „Die erste bekannte Ortschroni­k der Marktgemei­nde wurde vor rund 100 Jahren von Oberlehrer Georg Engel zusammenge­stellt und dann von Hauptlehre­r Johann Hösch und Rektor Friedrich Hartmann weitergefü­hrt worden“, berichtet Herreiner.

Nach der Gemeindege­bietsrefor­m seien jedoch auch noch die archiviert­en Schriftstü­cke aller bis dahin 17 selbststän­digen Gemeinden im Keller des alten Rathauses untergebra­cht worden, was zu einer unglaublic­hen Unordnung geführt habe. Mit viel Fleiß und großem Engagement habe sich dann Helmut Herreiner der Sache angenommen, sagt Michael Holzinger, wobei er von Nikolaus Keis und Simon Knaus tatkräftig unterstütz­t worden sei und weiterhin unterstütz­t werde.

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