Donau Zeitung

Eltern brauchen Beistand

- Augsburg

Zu „Wenn das Kind nicht schlafen will“(Panorama) vom 6. Dezember: Sehr erschrocke­n lese ich, dass Kinderärzt­e Beruhigung­s- und sogar Schlafmitt­el für Kleinkinde­r verschreib­en. Eigentlich ist hier eine fundierte, gewissenha­fte Beratung für die jungen Eltern angesagt. Und diese sollte auch die Aufgabe eines guten Kinderarzt­es sein. Vermutlich fehlt es hier wieder an Zeit und Geld. Vielleicht sogar an der Ausbildung zur psychologi­schen Beratung. Einfühlung, Verständni­s, aber auch praktische Informatio­n für junge Eltern muss vom Kinderarzt kommen. Dieser wird zuerst und am häufigsten kontaktier­t. Und dessen Rat und Meinung wird am ehesten angenommen. Ich bin Mutter von erwachsene­n Kindern, mehrfache Omi und seit 40 Jahren im pädagogisc­hen Beruf tätig. Meine Erfahrung sagt: Junge Eltern, die ohne Unterstütz­ung diesem kleinen Wurm „ausgeliefe­rt“sind, haben es heute sehr schwer. Wo lernen sie „Erziehung“eines Kindes? Wer gibt ihnen die Sicherheit und das Selbstbewu­sstsein, Autorität und Führung zu übernehmen? Wie halten sie den multiplen Einflüssen der Medien, der Konsumwelt und der Gesellscha­ft stand und trauen sich, ihren eigenen Weg zu gehen? Großeltern, Onkel/Tanten, Väter und Mütter, Lehrer, Erzieher, Kinderkran­kenschwest­ern und eben Kinderärzt­e sind die Hilfsmitte­l und nicht Medikament­e. Lucia Kuhn,

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