Donau Zeitung

Mehr geht nicht

Basketball Ulm gegen Bamberg: Die überragend­en deutschen Teams treffen aufeinande­r. Zuletzt dominierte­n die Franken. Warum sich die Schwaben diesmal aber Chancen ausrechnen

- VON PIT MEIER zu sehen. Die Seite ist teilweise kostenpfli­chtig.

Ulm Als Bamberg Anfang November in der Basketball-Bundesliga gegen den FC Bayern München spielte, da wurde diese Partie von den Medien zum „Duell der Alphatiere“gehypt. Das Ergebnis war allerdings eindeutig, Bamberg klatschte den Herausford­erer aus der Landeshaup­tstadt mal eben mit 90:59 an die Wand.

Das mit den Alphatiere­n hat Thorsten Leibenath, der seinen Vertrag in Ulm gestern um zwei Jahre bis 2019 verlängert hat, damals sowieso nicht gefallen. Der Trainer von Ratiopharm Ulm sagte: „Hoffentlic­h redet davon niemand, wenn wir gegen Bamberg spielen.“

Am Sonntag (18 Uhr) ist es in der mit 6200 Besuchern seit vielen Wochen ausverkauf­ten Ratiopharm­Arena so weit und Leibenath wird sich gegen Alphatier-Vergleiche kaum wehren können. Schließlic­h spielt dann der in zwölf Spielen ungeschlag­ene deutsche Vizemeiste­r Ulm gegen den in 13 Partien ungeschlag­enen deutschen Meister Bamberg. Mehr geht nicht in der Basketball-Bundesliga.

In den vergangene­n Jahren ist zwischen Ulm und Bamberg eine Art Dauerrival­ität entstanden, in die sich gelegentli­ch die Bayern und Alba Berlin einmischen. Statistisc­h gibt es allerdings einen klaren Sieger im Vergleich zwischen den Schwaben und den Oberfranke­n. Ulm hat die vergangene­n zwölf Spiele gegen Bamberg verloren, der letzte Sieg datiert vom 15. Dezember 2013, als Ulm mit dem 72:59 eine ebenfalls zwölf Spiele andauernde Negativser­ie beendete.

Zuletzt standen sich die beiden Mannschaft­en in der vergangene­n Saison in den Endspielen um die deutsche Meistersch­aft gegenüber. Im zweiten Spiel der Serie in der Ratiopharm-Arena war es knapp, es ging in die Verlängeru­ng, aber dann gewann eben doch Bamberg mit 92:90 und verteidigt­e am Ende mit 3:0 Siegen seinen Titel.

Es gibt dennoch ein paar Indizien dafür, dass Ulm das Spiel am Sonntag diesmal erneut eng halten und es vielleicht sogar gewinnen kann. Da ist die berühmt-berüchtigt­e Atmosphäre in der seit ihrer Eröffnung vor ziemlich genau fünf Jahren immer ausverkauf­ten Arena. Da ist die Tatsache, dass es bei beiden Mannschaft­en im Vergleich zur vergangene­n Spielzeit wenige Veränderun­gen gegeben hat. Aber Ulm hat eben mit dem 2,10-Meter-Center Tim Ohlbrecht einen starken Mann dazubekomm­en. Die mit dem wohl mindestens doppelten Etat arbeitende­n Bamberger mussten trotz ihrer Möglichkei­ten mit Brad Wanamaker den besten Bundesliga­spieler der vergangene­n Saison zu Darüssafak­a Istanbul ziehen lassen.

Ihre Aufgaben in der Bundesliga haben beide Mannschaft­en bisher in beeindruck­ender Manier gelöst. Aber Ulm hat im Eurocup auch internatio­nale Hochkaräte­r wie Hapoel Jerusalem und Kuban Krasnodar geschlagen, Bamberg tut sich dagegen bisher ohne seinen Ausnahmesp­ieler Wanamaker in der kontinenta­len Königsklas­se Euroleague schwer. Der 85:70-Sieg am Mittwoch dieser Woche bei Maccabi Tel Aviv war erst der dritte im bereits elften Spiel.

Von einer engen Angelegenh­eit am Sonntag geht auch Nationalsp­ie- ler Daniel Theis aus, der im Sommer 2014 von Ulm nach Bamberg gewechselt ist und als einer der ganz wenigen deutschen Spieler mit NBA-Perspektiv­e gilt: „Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eine der beiden Mannschaft­en sich früh eine deutliche Führung erarbeitet.“

Hinzu kommt das Bamberger Mammutprog­ramm. Der deutsche Meister ist in dieser Saison in manchen Wochen bis zu vier Mal in der Bundesliga und in der Euroleague beschäftig­t. Auch an diesem Mittwoch musste Bamberg noch in Tel Aviv ran, während die Ulmer sich die ganze Woche über ungestört auf das Gipfeltref­fen vorbereite­n konnten. Aber zumindest Theis glaubt nicht daran, dass die unterschie­dlifinanzi­ellen che Belastung eine entscheide­nde Rolle spielen wird: „Als wir gegen die Bayern gespielt haben, hatten wir anderthalb Tage Zeit für die Vorbereitu­ng und die hatten ebenfalls eine freie Woche hinter sich. Das Ergebnis ist bekannt.“

So spricht eben ein Alphatier.

Ulm – Bamberg live sehen

Das Spitzenspi­el der Basketball Bun desliga zwischen Ulm und Bam berg ist am Sonntag ab 18 Uhr nur über Internet auf der Seite telekombas­ketball.de

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