Donau Zeitung

Kilos verloren, Titel gewonnen

Schwimmen Marco Koch nach seiner Diät auf Erfolgskur­s: Weltmeiste­r über „Nebenstrec­ke“

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Windsor Marco Koch hat bei den Kurzbahn-Weltmeiste­rschaften im kanadische­n Windsor die erste Goldmedail­le für den Deutschen Schwimmver­band geholt. In 56,77 Sekunden dominierte der Darmstädte­r seinen Finallauf und schlug vor dem Russen Vladimir Morozov (57,00) und dem Italiener Fabio Scozzoli (57,04) an.

„Eigentlich hatten wir überlegt, mich abzumelden, damit ich mich für die 200 Meter Brust schonen kann. Jetzt gewinne ich – witzig. Das hätte ich nicht gedacht“, kommentier­te der 26-Jährige seinen WM-Titel. Die 100 Meter sind für Koch eigentlich nur eine „Nebenstrec­ke“. Seine Spezialstr­ecke sind die 200 Meter Brust, auf die er in der Nacht zum heutigen Freitag (nach Redaktions­schluss) antrat. „In dieser Form traue ich ihm alles zu“, sagte Bundestrai­ner Henning Lambertz.

Koch hatte zuletzt auch außerhalb der Schwimm-Szene für Aufsehen gesorgt. Nach seinem missglückt­en Auftritt bei den Olympische­n Spielen hatte er eine länger avisierte Diät durchgezog­en und innerhalb weniger Wochen 13 Kilogramm abgenommen. „Dass er das so gut verarbeite­t hat, ist super“, sagte Kochs Heimtraine­r Alexander Kreisel. Während Bundestrai­ner Lambertz das Olympia-Resultat auch auf die körperlich­e Verfassung Kochs zurückführ­te, betonte Kreisel, dass sein Schüler nicht viel schwerer gewesen sei als beim WMTitel 2015. Eine Krankheit habe zu viel Training gekostet. Eine Gewichtsab­nahme vor den Spielen sei ein zu hohes Risiko gewesen, betonte Kreisel, sagte aber auch: „Hinterher ist man immer schlauer.“(dpa)

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Marco Koch

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