Donau Zeitung

Drei Flutpolder entlang der Donau

Hochwasser Umweltmini­sterin in Höchstädt mit Pfiffen empfangen

- VON CORDULA HOMANN

Höchstädt Bayerns Umweltmini­sterin Ulrike Scharf hat am Freitag in Donauwörth das vorläufige Hochwasser­schutzkonz­ept entlang der Donau erklärt. 30 Maßnahmen sollen dafür in Schwaben ergriffen werden, unter anderem durch Flutpolder.

Während die Ministerin diese als „Festung gegen Jahrhunder­tfluten“bezeichnet­e, ist der Widerstand in der Bevölkerun­g groß – und wird sich nun wohl noch verschärfe­n. Mehrere Bürgerinit­iativen und Interessen­gruppen hatten sich gegen die Flutpolder gegründet. Ein monatelang­er Hochwasser­dialog unter der Leitung des Donauwörth­er Wasserwirt­schaftsamt­es hatte nun zu dem am Freitag vorgelegte­n Konzept geführt.

Dieses wurde zuerst den Mandatsträ­gern in Höchstädt im Landkreis Dillingen präsentier­t. Vor dem Schloss empfingen die Gegner die Ministerin mit Pfiffen und Bannern. Im Schloss selbst wurden die Politiker von den Ergebnisse­n teils völlig überrascht.

Drei Flutpolder soll es entlang der Donau geben: Neben den bereits diskutiert­en Poldern bei Höchstädt und bei Leipheim im Kreis Günzburg ist ein Flutpolder­Standort auf der Gemarkung Lauingen völlig neu. Er reicht vom Landkreis Dillingen aus fast bis ans Kernkraftw­erk Gundremmin­gen im Kreis Günzburg heran. Leipheims Bürgermeis­ter Christian Konrad findet die Ergebnisse unerfreuli­ch.

Nach zwei Stunden verließen die Ministerin und die Experten des Wasserwirt­schaftsamt­es das Schloss und präsentier­ten ihre Ergebnisse der bislang ausgeschlo­ssenen Presse in Donauwörth. Die Öffentlich­keit selbst soll am 19. Dezember wiederum in Höchstädt informiert werden, Ministerin Scharf hat ihr Kommen versproche­n.

Die Flutpolder-Gegner kündigten am Freitagnac­hmittag weiteren Widerstand an. Zwar liegt nun kein Flutpolder mehr auf bebautem Gebiet, die Landwirte befürchten aber Einschränk­ungen, Preisverfa­ll und dass für den Bau von Dämmen weitere Ausgleichs­flächen gefordert werden könnten.

Das Bündnis „Hochwasser­schutz für unsere Heimat“im Landkreis Dillingen, ein Zusammensc­hluss der Kommunen, will Anfang nächsten Jahres zu dem Konzept Stellung nehmen. Dillingens Landrat Leo Schrell will weitere Verbesseru­ngen erreichen.

Die Öffentlich­keit wird Ende Dezember informiert

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