So schützen sich Nutzer gegen Hackerangriffe
Internet Bei Yahoo sind eine Milliarde Daten gestohlen worden. Oft helfen einfache Tricks, um sich besser zu schützen
Berlin Schon wieder ist ein großer Hackerangriff auf einen Internetkonzern bekannt geworden. Betrüger haben mehr als eine Milliarde Nutzerkonten von Yahoo gehackt. Die Angreifer seien im August 2013 voraussichtlich an Namen, E-MailAdressen, Telefonnummern, Geburtstage und unkenntlich gemachte Passwörter gekommen. Es ist der bislang größte bekannt gewordene Datenklau. Für Yahoo könnte das ernsthafte Konsequenzen haben: Der amerikanische Telekom-Konzern Verizon erwägt nach Bekanntwerden des Datendiebstahls laut Medienberichten, den Kauf des Web-Geschäfts des Internet-Unternehmens abzusagen. Ins Visier von Kriminellen geraten nicht nur Branchenriesen, sondern auch Normalbürger. Um sich zu wappnen, hilft oft das Befolgen einfacher Regeln.
Virenschutz und Updates Unerlässlich ist nach Meinung von Verbraucherschützern ein Anti-VirenProgramm für Computer, Tablet und Smartphone. Solche Programme gibt es kostenlos oder für wenig Geld. Sie müssen regelmäßig aktualisiert werden. Das gilt auch für alle anderen verwendeten Programme, Browser und das Betriebssystem. Updates dienen in vielen Fällen dem Schließen von Sicherheitslücken und sollten möglichst umgehend in- werden. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt für Computer zudem, eine Firewall zu installieren. Und: Überflüssige Programme sollten entfernt werden.
E Mails und Spam Eine durch den Filter gerutschte Spam-Mail sollte nicht gleich gelöscht, sondern zunächst als Spam markiert oder in den Spam-Ordner verschoben wer- den. So werden die Spam-Filter im E-Mail-Postfach quasi trainiert. Mail-Adressen sollten nicht einfach in Foren, Blogs oder sozialen Netzwerken veröffentlicht werden, weil Internet-Kriminelle dort gezielt auf die Suche gehen. Links oder Dateianhänge zweifelhafter Mails auf keinen Fall öffnen.
Dienste deaktivieren WLAN und Bluetooth sollten ausgeschaltet werstalliert den, wenn sie nicht genutzt werden, raten Verbraucherschützer. Dadurch wird verhindert, dass Dritte sich über öffentliche WLAN-HotSpots oder ungesicherte BluetoothVerbindungen Zugang zum Smartphone oder Tablet verschaffen. Auch die GPS-Funktion, die den eigenen Standort übermittelt, sollte grundsätzlich ausgeschaltet sein. Der Standort wird auch dann permanent übermittelt, wenn keine App genutzt wird, für die die GPSFunktion nötig ist, wie die Verbraucherzentrale erklärt. Ist die GPSFunktion aktiviert, wird ständig ein Bewegungsprofil erstellt, das so einige Informationen über den Tagesablauf oder den Arbeits- und Wohnort des Besitzers verrät.
Passwort Auf dem Smartphone ist ein Sperrbildschirm das Mindeste. Empfohlen für Passwörter werden „unratbare“Kombinationen. Namen und wichtige Lebensdaten wie der Geburtstag sind tabu, einfachste Passwörter wie 123456 sehr leichtsinnig. Ein Passwort für den Computer sollte nach Meinung von Experten Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Je länger und individueller es ist, desto schwieriger ist es zu knacken. Spezielle Passwortmanager oder -safes helfen beim Erstellen und speichern die Codes zentral auf Festplatte oder USB-Stick. Für unterschiedliche Dienste sollten unterschiedliche Passwörter verwendet werden; auch sollten sie immer mal wieder geändert werden.
Back up Ein einigermaßen aktuelles Back-up seiner Daten sollte jeder Smartphone- und Computerbesitzer haben. Bei Verlust oder Diebstahl sind Daten und Kontakte dann nicht verloren. (afp, dpa)