Vorsicht, Schnäppchenfalle
Einkauf Zum Fest locken Händler mit niedrigen Preisen. Aber gerade im Internet entpuppen sich Angebote manches Mal als Fälschung
Augsburg Wenn Betrüger es zu einer Zeit im Jahr besonders leicht haben, dann rund um Weihnachten. Die meisten Menschen sind auf der Suche nach Geschenken für die Lieben – egal ob in der Innenstadt, online oder auf dem Weihnachtsmarkt. Wenn dann auch noch ein Angebot verspricht, den Geldbeutel zu schonen, greifen viele gerne zu.
Die meisten Kunden denken aber nicht darüber nach, dass es sich dabei um nachgemachte Ware handeln könnte. Doch Vorsicht ist angebracht: „Schnäppchen entpuppen sich oft als Fälschungen“, warnte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in dieser Woche. Vor allem Spielsachen, Kosmetika, Bekleidung, Schuhe, Sportartikel, Uhren und Schmuck seien betroffen.
Der Kunde bemerke den Betrug demnach oft gar nicht oder zu spät. Dabei gibt es ein paar einfache Tipps, die Verbraucher beim nächsten Einkauf beachten können: „Wenn Sie ganz sicher sein wollen, kaufen Sie im Handel“, sagt Bernd Ohlmann, Sprecher des Handelsverbands Bayern. Im Einzelhandel seien Fälschungen kaum ein Thema, weil jeder Händler für gefälschte Ware haftet und auch noch nach dem Einkauf für den Kunden greifbar ist. Aufpassen sollten Kunden der Verbraucherzentrale Bayern zufolge vor allem bei Online-Einkäufen und auf Märkten.
Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale zählt mehrere Indizien auf, die den Käufer stutzig machen sollten: „Ein ungewöhnlich günstiger Preis ist häufig ein Anzeichen für Fake-Ware“, sagt sie. Auch sollte der Verbraucher besonders vorsichtig bei Online-Portalen sein, die er nicht kennt und die ihren Sitz außerhalb von Europa haben. „Meist hilft es, den Namen des Portals oder Anbieters in eine Suchmaschine einzugeben. Dort findet man oft Erfahrungsberichte von anderen Käufern.“Ein weiteres Indiz könnte die Verpackung sein. Wenn die Ware nicht im Originalkarton geliefert wird, könne sich darin eine Fälschung verbergen.
Das Thema Fälschungen ist aber nicht nur zu Weihnachten interessant. „Es ist ein Dauerbrenner“, sagt Halm. Dass zu Weihnachten mehr Fälle bekannt werden, liege daran, dass man in dieser Zeit mehr konsumiert, vermutet sie. Hat der Kunde schon Fake-Ware gekauft, bleibt er oft auf den Kosten sitzen – obwohl er Anzeige stellen kann. Doch gerade bei Markthändlern, die weiterziehen, oder Online-Portalen, wo Händler anonym bleiben, habe der Kunde kaum noch Chancen, Geld zurückzubekommen.