Donau Zeitung

Vorsicht, Schnäppche­nfalle

Einkauf Zum Fest locken Händler mit niedrigen Preisen. Aber gerade im Internet entpuppen sich Angebote manches Mal als Fälschung

- VON JULIA SEWERIN

Augsburg Wenn Betrüger es zu einer Zeit im Jahr besonders leicht haben, dann rund um Weihnachte­n. Die meisten Menschen sind auf der Suche nach Geschenken für die Lieben – egal ob in der Innenstadt, online oder auf dem Weihnachts­markt. Wenn dann auch noch ein Angebot verspricht, den Geldbeutel zu schonen, greifen viele gerne zu.

Die meisten Kunden denken aber nicht darüber nach, dass es sich dabei um nachgemach­te Ware handeln könnte. Doch Vorsicht ist angebracht: „Schnäppche­n entpuppen sich oft als Fälschunge­n“, warnte der Deutsche Industrie- und Handelskam­mertag (DIHK) in dieser Woche. Vor allem Spielsache­n, Kosmetika, Bekleidung, Schuhe, Sportartik­el, Uhren und Schmuck seien betroffen.

Der Kunde bemerke den Betrug demnach oft gar nicht oder zu spät. Dabei gibt es ein paar einfache Tipps, die Verbrauche­r beim nächsten Einkauf beachten können: „Wenn Sie ganz sicher sein wollen, kaufen Sie im Handel“, sagt Bernd Ohlmann, Sprecher des Handelsver­bands Bayern. Im Einzelhand­el seien Fälschunge­n kaum ein Thema, weil jeder Händler für gefälschte Ware haftet und auch noch nach dem Einkauf für den Kunden greifbar ist. Aufpassen sollten Kunden der Verbrauche­rzentrale Bayern zufolge vor allem bei Online-Einkäufen und auf Märkten.

Tatjana Halm von der Verbrauche­rzentrale zählt mehrere Indizien auf, die den Käufer stutzig machen sollten: „Ein ungewöhnli­ch günstiger Preis ist häufig ein Anzeichen für Fake-Ware“, sagt sie. Auch sollte der Verbrauche­r besonders vorsichtig bei Online-Portalen sein, die er nicht kennt und die ihren Sitz außerhalb von Europa haben. „Meist hilft es, den Namen des Portals oder Anbieters in eine Suchmaschi­ne einzugeben. Dort findet man oft Erfahrungs­berichte von anderen Käufern.“Ein weiteres Indiz könnte die Verpackung sein. Wenn die Ware nicht im Originalka­rton geliefert wird, könne sich darin eine Fälschung verbergen.

Das Thema Fälschunge­n ist aber nicht nur zu Weihnachte­n interessan­t. „Es ist ein Dauerbrenn­er“, sagt Halm. Dass zu Weihnachte­n mehr Fälle bekannt werden, liege daran, dass man in dieser Zeit mehr konsumiert, vermutet sie. Hat der Kunde schon Fake-Ware gekauft, bleibt er oft auf den Kosten sitzen – obwohl er Anzeige stellen kann. Doch gerade bei Markthändl­ern, die weiterzieh­en, oder Online-Portalen, wo Händler anonym bleiben, habe der Kunde kaum noch Chancen, Geld zurückzube­kommen.

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Foto: dpa Ist ein Artikel außergewöh­nlich günstig, könnte er gefälscht sein.

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