Norovirus breitet sich in der Region aus
Infektion Keiner weiß, wie lange noch
Augsburg Das Norovirus breitet sich in Bayern weiter aus. Auch im Landkreis Augsburg werden dem Gesundheitsamt zufolge inzwischen „laufend neue Fälle“gemeldet. Im Raum Donauwörth war vor zwei Wochen ein 85-Jähriger gestorben, nachdem er sich mit dem aggressiven Virus infiziert hatte.
Nach aktuellen Zahlen des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) erkrankten von Anfang Juli bis zum 12. Dezember 2116 Menschen in Bayern an der hoch ansteckenden Darminfektion. Im Vorjahr hatte die Zahl für denselben Zeitraum noch bei 1161 Fällen gelegen. Das liege unter anderem daran, heißt es aus dem Amt, dass die Norovirus-Saison früher begonnen habe als in den vergangenen Jahren. Das Berliner Robert-Koch-Institut teilt mit, dass die Krankheitswelle in der Regel erst zwei Wochen später beginne als heuer. Die meisten Kranken im Verhältnis zur Bevölkerungsdichte wurden bisher in Niederbayern und Oberfranken registriert. Besonders betroffen ist auch München, wo rund doppelt so viele Fälle gemeldet wurden wie im Vorjahreszeitraum. Schwaben liegt etwas unter dem bayernweiten Schnitt.
Mediziner gehen davon aus, dass die Viren ihr Erbgut genetisch so verändert haben, dass der Körper sie nicht erkennt. Das Immunsystem ist sozusagen machtlos. Wer sich angesteckt hat, den streckt das Norovirus in der Regel ziemlich schnell nieder. Dem LGL zufolge bricht die Krankheit zwischen zehn und 50 Stunden später aus – mit starken Bauchschmerzen, Erbrechen, Kopfweh und Durchfall. Dass jemand daran stirbt, ist laut LGL äußerst selten und kommt höchstens bei Menschen vor, die vorgeschädigt seien – so wie der 85-Jährige aus dem Kreis Donau-Ries, der gleichzeitig an weiteren Krankheiten gelitten hatte. Wann die Epidemie in Bayern ausgestanden sein wird, dazu möchte ein Sprecher des LGL noch keine Aussage machen. „Eine Prognose, wie sich die Saison entwickelt, ist nicht möglich.“
Bleibt also nur, sich möglichst gut zu schützen. Sogar Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml ruft dazu auf: „Hygiene ist das A und O. Bei dem Verdacht einer Infektion sollte man darauf achten, sich konsequent die Hände zu waschen.“Medikamente gegen das Virus gebe es nicht. Bei Bedarf solle immer ein Arzt hinzugezogen werden. Betroffene oder Angehörige müssten zudem jeden Krankheitsfall beim Gesundheitsamt melden. (sari)