Donau Zeitung

Die Saison seines Lebens

Superstar Der US-Amerikaner Russell Westbrook ist einer der vielseitig­sten Spieler in der Geschichte des Basketball­s. Trotzdem fehlt ihm noch etwas besonders Wichtigste­s

-

Oklahoma City LeBron James, Stephen Curry, Kevin Durant? Nein, der überragend­e Basketball­er in der nordamerik­anischen Profiliga NBA hört momentan auf den Namen Russell Westbrook. Der Superstar der Oklahoma City Thunder spielt die Saison seines Lebens, jagt Uralt-Bestwerte und legte zuletzt eine beeindruck­ende Triple-DoubleSeri­e hin.

In sieben aufeinande­rfolgenden Spielen schaffte Westbrook jeweils mindestens zehn Punkte, zehn Assists und zehn Rebounds – eine Seltenheit selbst in der NBA. Seit Durant Oklahoma im Sommer in Richtung Golden State verließ, blüht Westbrook umso mehr auf. Im Schnitt stehen 30,5 Punkte, 10,5 Rebounds und 10,6 Assists nach 26 Partien in seiner Bilanz.

Eine Null, wie es seine Trikotnumm­er anzeigt, ist er ganz und gar nicht. Nur dank ihm sind die sonst kaum konkurrenz­fähigen Thunder mit 15 Siegen auf Play-off-Kurs. Sollte der 28-Jährige auch am Saisonende in den wichtigste­n drei Kategorien zweistelli­ge Werte aufweisen, wäre er nach Oscar Robertson (1961/62) der zweite NBA-Profi, dem dieses Kunststück gelänge.

Westbrook möchte davon allerdings noch nichts wissen. „Mir geht das Gerede auf die Nerven. Wenn ich ein Triple-Double schaffe, dann ist das so. Wenn nicht, dann nicht. Lasst mich doch einfach spielen“, schimpfte der Guard. Die Leistungen Westbrooks sind allerdings überragend. Für jeden Basketball­er sind Triple-Doubles etwas ganz Besonderes, sie verdeutlic­hen die Vielseitig­keit eines Spielers: die Gier nach Punkten, die Verteidigu­ng, die harte Arbeit an den Brettern (Rebounds), der Blick für die Mitspieler (Assists). Basketball-Legende Michael Jordan schaffte zuletzt 1989 in sieben Partien hintereina­nder ein Triple-Double. Westbrook war nach Jordan, Robertson (1961) und Wilt Chamberlai­n (1968) überhaupt erst der vierte Profi, der eine solche Serie vollbracht­e. Superstar Jordan dominierte die NBA vor allem in den 1990er-Jahren, Westbrook tut es derzeit, sehr zur Freude von „His Airness“. „Ich bin wirklich ein Fan von ihm“, erklärte der frühere Star der Chicago Bulls. „Wenn ich ihn spielen sehe, erkenne ich eine große Ähnlichkei­t zu meiner Freude, und Art und Weise, wie ich damals Basketball gespielt habe.“Westbrook besitzt gute Chancen, erstmals zum MVP – dem besten Spieler der Liga – gewählt zu werden. Doch zumindest öffentlich stellt er sein Ego nicht in den Vordergrun­d. „Ehrlich, mir ist das egal. Ich möchte einfach nur Spiele gewinnen. Für mich ist die Meistersch­aft das Wichtigste“, betonte Westbrook. Bislang konnte sich der aus Long Beach stammende Spielmache­r diesen Traum nicht erfüllen. Nowitzki fehlt Ohne Dirk Nowitzki haben die Dallas Mavericks in der NBA den zweiten Sieg in Serie verpasst. Die Texaner unterlagen den Detroit Pistons mit 85:95 und bleiben mit sechs Siegen und 19 Niederlage­n Tabellenle­tzter der Western Conference. Der an der Achillesse­hne verletzte Nowitzki sagte unterdesse­n, dass eine Rückkehr ins Training weiterhin nicht möglich sei. (dpa)

 ?? Foto: Erik S. Lesser, dpa ?? Der überragend­e Spieler in der NBA: Russell Westbrook (Oklahoma City Thunder).
Foto: Erik S. Lesser, dpa Der überragend­e Spieler in der NBA: Russell Westbrook (Oklahoma City Thunder).

Newspapers in German

Newspapers from Germany