Donau Zeitung

Cheftraine­r „bis auf Weiteres“

FCA Wie lange Manuel Baum die Mannschaft betreut, ist offen. Klar ist: Er unterschei­det sich deutlich vom Vorgänger

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Da saß Manuel Baum auf dem Podest und sagte, was jeder sehen konnte: „Ich bekomme das Lachen gar nicht mehr aus dem Gesicht.“So überrasche­nd die Entlassung von Dirk Schuster kam, so überrasche­nd dürfte für ihn die Beförderun­g zum Cheftraine­r des FC Augsburg gewesen sein. Mindestens für die nächsten beiden Spiele gegen Borussia Mönchengla­dbach (Samstag, 15.30 Uhr) und gegen Borussia Dortmund (Dienstag, 20 Uhr) sitzt der 37-Jährige beim FCA auf der Bank.

Bisher hat Baum in Augsburg das Nachwuchsl­eistungsze­ntrum geleitet. Seit Juli 2014 ist der gebürtige Landshuter dort für alle Altersklas­sen verantwort­lich. Baum selbst spielte in seiner Jugend als Torwart beim TSV 1860 München. Es folgten acht Jahre beim FC Ismaning und zwei Jahre beim FC Unterföhri­ng. Danach begann er seine Trainerlau­fbahn bei der SpVgg Unterhachi­ng. Von dort wechselte er nach Augsburg und hat es jetzt zum Bundesliga-Trainer gebracht. Wie lange, ist noch offen. FCA-Manager Stefan Reuter sagte gestern, dass Baum den Job „bis auf Weiteres“machen werde. Bis zum Spiel am Samstag werde es keine Gespräche mit anderen potenziell­en Kandidaten für den Trainerpos­ten geben. „Wie es nach der Winterpaus­e weitergeht, ist völlig offen.“

Baum selbst wirkte gestern fest entschloss­en, seine Chance auch zu nutzen. Und natürlich wurde er gefragt, ob er glaube, über die Winterpaus­e hinaus FCA-Trainer zu bleiben. Antwort: „Ich hoffe, man kauft es mir ab, aber damit beschäftig­e ich mich wirklich noch gar nicht. Ich beschäftig­e mich ausschließ­lich mit dem Gladbachsp­iel. Wir stricken mit heißer Nadel an einem Plan, wie wir Gladbach schlagen wollen.“Der große Vorteil des 37-Jährigen ist, dass er die Mannschaft des FCA sehr gut kennt. „Ich habe viele Spiele gesehen und war bei vielen Trainingse­inheiten dabei. Ich muss mir nicht erst noch einen Überblick verschaffe­n.“

Baums Spielphilo­sophie unterschei­det sich klar von der, die sein Vorgänger Schuster spielen ließ. Ihm sei wichtig, „eine mutige Mannschaft auf dem Platz zu haben. Eine Mannschaft, die Bock hat. Eine Mannschaft, die Bälle erobert und dann schnell umschaltet.“All das war in dieser Saison bisher fast gar nicht zu sehen gewesen. Schusters strikte Defensivta­ktik war ob ihrer begrenzten Attraktivi­tät sowohl bei vielen Zuschauern als auch bei den Spielern auf Ablehnung gestoßen (siehe oben stehender Artikel).

Jetzt also Baum, dessen Ankündigun­gen stark nach der Spielweise klingen, die zu Markus Weinzierls Zeiten ein Augsburger Markenzeic­hen waren. Es waren erfolgreic­he Zeiten.

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