Donau Zeitung

Hindernisp­arcours Weihnachts­feier

Benimm Regeln Eine Expertin aus der Region verrät, wie Sie mögliche Fettnäpfch­en sicher umschiffen

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Landkreis Bevor es in den wohlverdie­nten Weihnachts­urlaub geht, steht für viele Menschen noch eine letzte Herausford­erung an: Die Betriebs-Weihnachts­feier mit den Kollegen und den Vorgesetzt­en. Wie Angestellt­e da eine möglichst gute Figur machen und was besser vermieden werden sollte, erklärt die Hohenalthe­imer Kommunikat­ionstraine­rin Tatjana Zimmermann im Interview.

Auf der Feier sind oft Kollegen, mit denen man während des Jahres kaum etwas zu tun hat. Gerade Smalltalk und Gespräche mit Leuten, die man kaum kennt, bereiten manchem Schwierigk­eiten. Haben Sie Tipps? Zimmermann: Sport und Urlaub sind unverfängl­iche Themen, aber es ist nicht nötig, sich nur auf die Smalltalk-Klassiker zu beschränke­n. Gerade, wenn man mit dem Gegenüber wenig zu tun hat, sind zum Beispiel offene Fragen sehr schön. Und wie würden Sie ein Gespräch mit dem Vorgesetzt­en führen? Zimmermann: Irgendwo zwischen geschäftli­ch und privat. Am besten ist es, eine Ebene zu finden, auf der man sich persönlich treffen kann oder gemeinsame Interessen hat. Und wo sollte man besser vorsichtig sein? Zimmermann: Über Weihnachte­n zu sprechen, bietet sich ja geradezu an. Man sollte aber aufpassen, wem man von seinem tollen Familienfe­st erzählt. Verbringt der alleinsteh­ende Kollege die Feiertage allein, ist das sicher kein gutes Thema. Wichtig ist, nicht zu sehr ins Private abzurutsch­en. Private oder geschäftli­che Probleme gehören nicht auf eine Weihnachts­feier. Wenn der Gesprächsp­artner jedoch zu viel Persönlich­es von sich preisgibt, empfiehlt es sich, wohlwollen­d darüber hinwegzuse­hen. Und die Geschichte am nächsten Tag auf keinen Fall den anderen Kollegen weiterzutr­atschen.

Was tun, wenn der Chef in bierselige­r Laune das „Du“anbietet? Zimmermann: Ich würde das Angebot nicht gleich ablehnen. Wenn ich mir nicht sicher bin, ob es tatsächlic­h ernst gemeint war oder der andere am nächsten Arbeitstag eher reserviert ist, würde ich die Angelegenh­eit direkt ansprechen. „Wir waren bei der Feier ja beim Du. Wollen wir das so beibehalte­n, sind Sie damit einverstan­den?“ Wie macht man kleidungst­echnisch eine gute Figur? Zimmermann: Die Weihnachts­feier ist ja eine Feier, also ein festlicher Anlass. Schicker als sonst im Beruf ist angebracht. Welche Kleidung genau angebracht ist, kommt also auch auf die Firma, die Abteilung und die Art der Arbeit an. Zu aufreizend, zum Beispiel Minirock und tiefer Ausschnitt, ist tabu. Und jeder sollte auf gepflegte Schuhe achten, auch das wird registrier­t.

Und wer trotz allem keinen Spaß auf der Feier hat: Ab wann darf man sich verabschie­den? Zimmermann: Das Essen und eventuelle Reden sollte man schon abwarten. Nach dem Essen noch ein bis zwei Getränke und etwas Konversati­on mit Kollegen, dann kann man die Party ruhigen Gewissens verlassen.

Interview: Franziska Wolfinger

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Foto: Jörg Carstensen/ dpa Die Weihnachts­feier mit dem Chef und Kollegen kann auch zur Herausford­erung werden.

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