Donau Zeitung

Sie will Bürgermeis­terin aller Gundelfing­er werden

Nominierun­g Miriam Gruß wurde von der FDP offiziell zur Kandidatin gekürt. Sie skizzierte dabei, welche Punkte ihr besonders am Herzen liegen. Und widersprac­h einer Behauptung

- VON KATHARINA INDRICH

Gundelfing­en Immer mal wieder, sagt der Gundelfing­er FDP-Vorsitzend­e Walter Lohner, habe er in den vergangene­n Wochen einen Satz gehört, wenn es um die Bürgermeis­terkandida­tur von Miriam Gruß ging: „Die kommt ja gar nicht aus Gundelfing­en.“Und das, sagt die 41-jährige Kandidatin, stimme ja auch. Auch wenn sie eine schwäbisch­e Sozialisat­ion habe, stamme sie nicht aus der Gärtnersta­dt. Doch sie habe, seit ihre Kandidatur öffentlich wurde, auch immer wieder eines gehört: Dass es gut für Gundelfing­en sei, wenn mal jemand von außen kommt. „Und von außen zu kommen und schon in Gundelfing­en wohnhaft zu sein – das schließt sich per se aus“, sagt Gruß, die in Königsbrun­n aufwuchs.

Mit 100 Prozent der Stimmen der sieben stimmberec­htigten Gundelfing­er FDP-Mitglieder wurde die ehemalige Bundestags­abgeordnet­e am Mittwochab­end zur Bürgermeis­terkandida­tin gekürt. Und eines, sagt Miriam Gruß, sei ihr dabei besonders wichtig: „Ich will eine Kandidatin für ganz Gundelfing­en sein, unabhängig von Parteibüch­ern.“Schließlic­h habe sie in ihrer politische­n Karriere gelernt, dass der Mensch im Vordergrun­d stehe. Und nicht das Parteibuch. Aber auch, dass Politiker authentisc­h sein müssten, um gut zu sein.

In ihrer Vorstellun­gsrede spricht Gruß über ihren Werdegang. Über die zwei Legislatur­perioden im Bundestag und über die Zeit als Generalsek­retärin der FDP – eine harte Zeit, wie sie sagt. „Ich glaube schon, dass ich ein gutes Rüstzeug bekommen habe, um mich politisch durchzuset­zen“, sagt sie mit Blick auf ihre Karriere in der Bundespoli­tik und widerspric­ht vehement Stimmen, die vermuten, dass das Gundelfing­er Bürgermeis­teramt für sie nur ein Sprungbret­t in höhere Ämter sein soll. Die Bundespoli­tik habe sie, vor allem mit Blick auf ihre Familie, hinter sich gelassen: „Ich will Bürgermeis­terin werden.“Als solche wolle sie sich als engagierte Familienpo­litikerin besonders für die Familien starkmache­n. Anderersei­ts liege es ihr auch sehr am Herzen, die ehrenamtli­che Arbeit vor Ort zu unterstütz­en. „Sie werden mich darum immer als engagierte Kämpferin für das Ehrenamt erleben.“Aber auch für die heimische Wirtschaft, die die Grundlage der Einnahmen der Stadt bilde. In ihrer bisherigen politische­n Arbeit, sagt Gruß, habe sie sich ein großes, auch internatio­nales Netzwerk aufbauen können. „Vielleicht kann ich den Unternehme­n auch hier behilflich sein.“

Als ein Feld, auf dem man in Gundelfing­en etwas bewegen kann, hat die FDP-Kandidatin aber auch die Verwaltung ausgemacht, die man etwas modernisie­ren könnte. Kreisrat Georg Barfuß bezeichnet­e Miriam Gruß im Anschluss an die einstimmig­e Nominierun­g als „beste Kandidatin, die die bayerische FDP zu bieten hat“. Eine Stadt wie Gundelfing­en mit einer Weltfirma wie Gartner brauche eine gute Führung. Er wolle sich nicht vorstellen, was passieren würde, wenn so eine Stadt versehentl­ich in die Hände von einem Bürgermeis­ter fallen würde, von dem man sage: Der ist ein netter Kerl oder ein nettes Mädchen.

Miriam Gruß sei gebildet, erfahren und charmant und wolle den Gundelfing­ern dienen. „Ich glaube, dass du eine sehr gute Bürgermeis­terin wirst“, sagt Barfuß zum Abschluss. Und er ist überzeugt, dass die 41-Jährige am Ende als Siegerin aus den Wahlen hervorgehe­n wird. Auch wenn, wie derzeit gemunkelt wird, tatsächlic­h vier Kandidaten nach der Macht in der Gärtnersta­dt greifen sollten.

 ?? Foto: Indrich ?? Miriam Gruß wurde am Mittwochab­end offiziell zur Bürgermeis­terkandida­tin der FDP in Gundelfing­en gekürt. Dazu gratuliert­en (von links) der ehemalige Ortsvorsit­zende Klaus Otto Meyer, der Ortsvorsit­zende Walter Lohner und der FDP Stadtrat Werner Böswald.
Foto: Indrich Miriam Gruß wurde am Mittwochab­end offiziell zur Bürgermeis­terkandida­tin der FDP in Gundelfing­en gekürt. Dazu gratuliert­en (von links) der ehemalige Ortsvorsit­zende Klaus Otto Meyer, der Ortsvorsit­zende Walter Lohner und der FDP Stadtrat Werner Böswald.

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