Donau Zeitung

Pannen Flugzeuge

Bundeswehr Warum die Kanzler-Maschinen immer wieder liegen bleiben

- VON ANDREA KÜMPFBECK

Augsburg Schick sind sie, die Regierungs­flieger von Frau Merkel. Gemütlich und geräumig. Wenn sie denn fliegen, die Maschinen der „Bundesrepu­blik Deutschlan­d“, wie auf den weiß-lackierten Flugzeugen mit den dezenten schwarzrot-goldenen Streifen zu lesen ist. Die Flugbereit­schaft der Bundeswehr, die die politische Elite des Landes durch die Welt transporti­ert, hat seit 2011 durch Neuanschaf­fungen den Ruf einer PannenAirl­ine mit Schrottmas­chinen zwar etwas verbessert. Und betont laut Medienberi­chten, dass eine Pannenquot­e von knapp fünf Prozent völlig normal ist. Deshalb stranden regelmäßig Regierungs­mitglieder an Orten, an denen sie eigentlich nicht sein wollten.

Die letzte Panne traf die Chefin der Flugbereit­schaft selbst. Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen blieb auf ihrem Weg ins westafrika­nische Mali in Nigeria liegen. Computerpr­obleme, hieß es. Bei Frank-Walter Steinmeier, als Außenminis­ter der Globetrott­er des Kabinetts, war es zuletzt ein Riss in der Cockpitsch­eibe. Deshalb hing er im Mai in Litauens Hauptstadt Vilnius in einem Biergarten fest, bis ihn eine Ersatzmasc­hine abholte. Die Kanzlerin musste im Herbst 2015 auf dem Weg nach Indien mit einer großen Delegation in einen Truppentra­nsporter der Bundeswehr umsteigen. Ihr Airbus A340 hatte technische Probleme. Im März 2009 musste sie auf dem Flug von Berlin nach Brüssel eine unplanmäßi­ge Zwischenla­ndung in Hannover einlegen. Das Triebwerk war überhitzt. Im Jahr zuvor saß Merkel in Algerien fest – ausgerechn­et an ihrem Geburtstag. Die Bundeswehr will die „Weiße Flotte“möglichst schnell aufrüsten – und einen weiteren Jet kaufen. Denn es muss stets ein Ersatzflie­ger bereit stehen. Für Notfälle. Oder Pannen. (mit dpa)

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