Pannen Flugzeuge
Bundeswehr Warum die Kanzler-Maschinen immer wieder liegen bleiben
Augsburg Schick sind sie, die Regierungsflieger von Frau Merkel. Gemütlich und geräumig. Wenn sie denn fliegen, die Maschinen der „Bundesrepublik Deutschland“, wie auf den weiß-lackierten Flugzeugen mit den dezenten schwarzrot-goldenen Streifen zu lesen ist. Die Flugbereitschaft der Bundeswehr, die die politische Elite des Landes durch die Welt transportiert, hat seit 2011 durch Neuanschaffungen den Ruf einer PannenAirline mit Schrottmaschinen zwar etwas verbessert. Und betont laut Medienberichten, dass eine Pannenquote von knapp fünf Prozent völlig normal ist. Deshalb stranden regelmäßig Regierungsmitglieder an Orten, an denen sie eigentlich nicht sein wollten.
Die letzte Panne traf die Chefin der Flugbereitschaft selbst. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen blieb auf ihrem Weg ins westafrikanische Mali in Nigeria liegen. Computerprobleme, hieß es. Bei Frank-Walter Steinmeier, als Außenminister der Globetrotter des Kabinetts, war es zuletzt ein Riss in der Cockpitscheibe. Deshalb hing er im Mai in Litauens Hauptstadt Vilnius in einem Biergarten fest, bis ihn eine Ersatzmaschine abholte. Die Kanzlerin musste im Herbst 2015 auf dem Weg nach Indien mit einer großen Delegation in einen Truppentransporter der Bundeswehr umsteigen. Ihr Airbus A340 hatte technische Probleme. Im März 2009 musste sie auf dem Flug von Berlin nach Brüssel eine unplanmäßige Zwischenlandung in Hannover einlegen. Das Triebwerk war überhitzt. Im Jahr zuvor saß Merkel in Algerien fest – ausgerechnet an ihrem Geburtstag. Die Bundeswehr will die „Weiße Flotte“möglichst schnell aufrüsten – und einen weiteren Jet kaufen. Denn es muss stets ein Ersatzflieger bereit stehen. Für Notfälle. Oder Pannen. (mit dpa)