Südtirol: Broschüre über Handwerkskunst
Wo einst Arbeitsgeräte und Alltagskleidung aus regionalen Rohstoffen entstanden, verwandeln die kreativen Landwirte heute einen Holzblock zur Skulptur, ein Wollknäuel zur Filztasche oder Zweige zur Designerlampe. Tragen ihre Unikate das Qualitätssiegel von „Roter Hahn“, können sich Kunden darauf verlassen, dass alle verwendeten Naturmaterialien ausschließlich direkt vom Hof stammen. In einer Broschüre werden neun Landwirte und ihre Produkte vorgestellt. Auf einigen Höfen kann man auch mitwerkeln. (mai)
Die Gratis Broschüre „Bäuerliches Handwerk 2017“gibt es unter www.roterhahn.it.
Nun sind alle Orte am Arlberg mit Skiern zu erreichen
die Skifahrer nun zwischen St. Anton und Lech hin- und hergondeln können. Und es stimmt ja: Sie müssen sich eben nicht mehr in einen vollen Bus hineinquetschen, der dann durch unzählige Kurven fährt. Vielmehr steigt man in die ZehnerGondeln der Trittkopfbahn und der Flexenbahn – und schwebt mit Sitzheizung und Panoramasicht über die Berge hinweg ins jeweils andere Skigebiet. Nun sind alle Orte am Arlberg auf Skiern zu erreichen.
Das Skifahren auf und abseits der Pisten soll nun noch attraktiver werden als es am Arlberg sowieso schon ist. Ausgerechnet zur Eröffnung aber ist der Brettlspaß recht eingeschränkt. So richtig geschneit hat es vor Wochen mal. Inzwischen ist der Schnee vielerorts weggetaut. Die Winterwelt zwischen Warth und St. Anton präsentiert sich in diesen Tagen als Fleckerlteppich. Die beschneiten Pisten ziehen sich wie weiße Bänder die Berge hinauf; daneben dominieren Braun, Grau und Grün. Deshalb läuft derzeit auch der Auenfeldjet nicht, der seit 2013 Warth mit dem Rest des Skigebiets verbindet. Zumindest bis Weihnachten wird sich’s wohl nicht zum Besseren wenden.
45 Millionen Euro haben die Bergbahnen investiert und insgesamt vier neue Anlagen in die Arlberg-Felsen gebaut – jede ausgestattet mit Zehn-Personen-Gondeln neuester Bauart. Die Trittkopfbahn I führt von Zürs aus zur Bergstation Flexenbahn, von wo aus Skifahrer entweder direkt weiter zur Bergstation der Trittkopfbahn II gelangen – oder nach einem schnellen Umstieg mit der Flexenbahn hinunter zur Alpe Rauz in Stuben (1660 Metern Höhe).
Dort haben die Skifahrer wieder zwei Optionen: Sie können mit der ebenfalls neuen Albonabahn II hinauf auf den Albonagrat (2321 Meter) gelangen. Bisher war die Auffahrt von Stuben ein recht kaltes Vergnügen, denn die beiden offenen Zweier-Sesselbahnen ziehen sich an
Arlberg Der Arlberg gilt als die Wie ge des alpinen Skilaufs. Durch den Bau der neuen Flexenbahn wurde der Zusammenschluss der Skiorte Warth/Schröcken, Lech/Zürs und St. Anton/Stuben geschaffen. Mit 305 zusammenhängenden Pistenkilometern ist der Arlberg mittlerweile das größ te Skigebiet Österreichs.
Liftkarten Die Tageskarte für Erwachsene kostet 52 ¤, für Kinder 31 ¤.
Info einer felsigen Nordwand hoch. Zweite Option ist der ValfagehrSessellift mit sechs Sitzen, über den man in die Skigebiete St. Christoph/ St. Anton gelangt.
„Der Kreis ist geschlossen!“Mit diesem Slogan preisen die Touristiker das neue Mega-Skigebiet an. Aber genau genommen ist keine Runde entstanden, sondern ein „missing link“eingefügt worden. Von oben betrachtet schaut das Skigebiet eher aus wie ein Knochen. Am nördlichen Ende liegen die Orte Warth und Schröcken, die mit dem Auto über den Bregenzerwald oder über Reutte und das Lechtal erreichbar sind; am südlichen Ende liegen St. Anton, St. Christoph und Stuben.
Tourismus-Direktoren lassen sich gerne Griffiges einfallen, um ihre Angebote ins beste Licht zu rücken. In Lech priesen sie bisher den „Weißen Ring“an, auf dem Skifahrer eine mehrstündige Runde drehen konnten mit den Stationen Lech, Zürs und Zug. Angesichts des Lückenschlusses haben sie sich nun den „Run of Fame“ausgedacht – ein Skierlebnis mit 65 Abfahrtskilometern und 18 000 Höhenmetern.
Die berühmte Sellaronda in Südtirol lässt grüßen. Die Skirunde „Run of Fame“führt durch das gesamte Gebiet von Ski Arlberg. Ein durchschnittlicher Skifahrer benötigt dafür fast einen Tag. Der Einstieg in die Runde kann quasi von jedem Punkt im Skigebiet aus erfolgen. Ein Logo und Sterne zu Ehren von Arlberg-Skistars weisen den Weg.
Als Verschnaufpause bietet sich ein Besuch in der „Hall of Fame“an: In einem Ausstellungsraum im Untergeschoss der Flexenbahn nehmen zahlreiche, teils interaktive Infotafeln die Besucher mit auf eine erstklassig ist, geht es nach Norden hin Richtung Zug und Lech mit zwei offenen Sesselbahnen freilich auch weiterhin etwas altertümlich zu. Da kann es schon mal kalt werden auf der Fahrt zum 2444 Meter hoch gelegenen Madloch (das derzeit mangels Schnee auch geschlossen ist). Und an den Talstationen der beiden Sesselbahnen muss man in Stoßzeiten mit 15 Minuten Wartezeit rechnen. Wann sie modernisiert werden, steht in den Sternen.
Obwohl vier neue Bahnen gebaut wurden, ist die Zahl der Pisten gleich geblieben. Vielleicht haben die Liftbetreiber deshalb die Preise nur gering erhöht – um durchschnittlich 1,9 Prozent, wie sie sagen. Erwachsene müssen für eine Ski-Arlberg-Tageskarte in der Hochsaison nun 52 Euro zahlen, für einen Sechs-Tage-Pass 262 Euro. Warth mit seinen schneesicheren Nord- und Osthängen bildet eine Ausnahme: Wer sich dort eine Tageskarte nur für das Gebiet WarthSchröcken kauft, muss „bloß“50 Euro hinlegen; der Sechs-Tage-Pass kostet 221 Euro.
Die neue Flexenbahn-Verbindung soll nicht der letzte Brückenschlag am Arlberg sein. Schon seit vielen Jahren denken die St. Antoner darüber nach, einen Anschluss hinüber ins Paznauntal herzustellen. Mit zwei, drei Liften könnte man dies schaffen, sagt Mario StedileForadori von den Arlberger Bergbahnen. Dann wäre man mit dem riesigen Skigebiet von Kappl, Ischgl und Samnaun verbunden. Noch aber kämpfe man mit dem „behördlichen Dschungel“, wie Stedile-Foradori sagt. Wäre er da hindurch, könnten sich die Arlberger vielleicht sogar mit dem Titel „Größtes Skigebiet Europas“schmücken.
Vorerst müssen sich Stedile-Fodari und seine Mitstreiter in Geduld üben. Aber das kennen sie ja schon. Schließlich hat es ja auch viele Jahre gedauert, bis sie den Zusammenschluss von Lech und St. Anton realisieren konnten.
Kurz infomiert Der nächste Traum: die Verbindung nach Ischgl