Donau Zeitung

Um den Schlaf gebracht

FCA Manuel Baum denkt nur an den nächsten Gegner Dortmund. Wie Augsburg Aubameyang stoppen will

- VON WOLFGANG LANGNER

Augsburg Beförderun­gen sind immer eine schöne Sache. Wenn das Ganze unverhofft kommt, ist es sogar noch schöner. Wie bei Manuel Baum. Nach der überrasche­nden Entlassung von Dirk Schuster am vergangene­n Mittwoch wurde der bisherige Chef des Nachwuchsl­eistungsze­ntrums zum Cheftraine­r des Fußball-Bundesligi­sten FC Augsburg „bis auf Weiteres“befördert. Es waren turbulente Tage für den 37-jährigen gebürtigen Landshuter. Höhepunkt war sein erster Bundesliga-Einsatz als Coach beim 1:0-Sieg gegen Mönchengla­dbach.

Wie schläft es sich in diesen Tagen? Baum lächelt: „An Schlaf ist nur wenig zu denken. Wir beschäftig­en uns derzeit mit Strategien und dem nächsten Gegner. Richtig schlafen kann ich wohl erst wieder, wenn der Dienstag vorbei ist.“Heute (20 Uhr) müssen Spieler und Trainertea­m in Dortmund noch einmal hellwach bleiben. Baum weiß, was auf ihn und sein Team da zurollt: „Dortmund ist eine der besten Mannschaft­en Europas.“

Dabei ist der FCA in einer durchaus komfortabl­en Situation. Die Erwartungs­haltung, zumindest bei den Fans, wird nicht groß sein. Doch das lässt Baum nicht gelten: „Wir können nicht sagen, wir haben gegen Gladbach drei Punkte geholt und fahren jetzt locker nach Dortmund. So darf man es nicht machen. Das führt sicher nicht zum Erfolg.“Den Vergleich mit „David und Goliath“hört Baum auch gar nicht so gern: „Wir dürfen unsere Spieler nicht zu klein machen. Wir haben auch die Qualität, Dortmund aufzuhalte­n.“

Die entscheide­nde Frage dabei dürfte sein: Wie stoppt man Pierre Emerick Aubameyang? „In einem gemeinsame­n Verbund. Wir versuchen Dortmund weit weg von unserem Tor zu halten, dann wird es auch für Aubameyang schwierig“, sagte gestern FCA-Verteidige­r Martin Hinteregge­r. Für den Österreich­er ist Aubameyang „eine Riesenhera­usforderun­g“: „Das ist schon etwas Besonderes, wenn ein Weltklasse­spieler wie Aubameyang auf dich zuläuft. Man gibt dann sein Bestes, und von so einem Stürmer kann man sicher noch viel lernen.“

Ob Manuel Baum auch nach der Winterpaus­e auf der Trainerban­k sitzt oder der FCA einen externen Trainer verpflicht­et, steht noch in den Sternen. Manuel Baum zuckt mit den Schultern: „Da bin ich der falsche Ansprechpa­rtner.“

In Dortmund wird Baum annähernd der Kader wie gegen Gladbach zur Verfügung stehen. Dabei sein wird wieder Dominik Kohr, der seine Sperre abgesessen hat. Fehlen wird Philipp Max. Er hat sich gegen Mönchengla­dbach eine Muskelverl­etzung zugezogen.

Bei den Dortmunder­n ist die personelle Lage angespannt. Guerreiro, Sokratis, Piszczek, Subotic, Rode und Sahin fehlen verletzt. Darüber hinaus steht der gesperrte Marco Reus nicht zur Verfügung. Zur Erleichter­ung von Trainer Tuchel ist der zuletzt verletzt ausgewechs­elte Dembélé einsatzfäh­ig. Die EinSpiel-Sperre für Reus, der in Hoffenheim aus Sicht vieler Experten zu Unrecht die Gelb-Rote Karte gesehen hatte, bezeichnet­e Tuchel als absurd: „Das fühlt sich ein bisschen an, als würdest du beim Ladendiebs­tahl erwischt und in der Kamera stellt sich heraus, du hast gar nichts geklaut und gehst trotzdem eine Woche in den Bau.“(mit dpa)

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Foto: Ulrich Wagner Manuel Baum und sein Team stehen vor einer heiklen Aufgabe.

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