Donau Zeitung

Ein neuer See an der B 16

Genehmigun­g Auf weiteren 6,5 Hektar wird bei Gundelfing­en künftig Kies abgebaut. Damit sind in dem Gebiet alle Möglichkei­ten ausgeschöp­ft. Das freut auch die Gärtner

- VON KATHARINA INDRICH

Gundelfing­en Es ist eine kleine Seenlandsc­haft, die durch den Kiesabbau entlang der B 16 zwischen Gundelfing­en und Günzburg entstanden ist. In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gundelfing­er Stadtrat nun mit einer weiteren Fläche beschäftig­t, auf der Kies abgebaut werden soll. Dabei handelt es sich um insgesamt 6,5 Hektar, auf der die Firma Wager Nasskies abbauen möchte. Die Fläche ist das letzte Gebiet, das im Flächennut­zungsplan von Gundelfing­en als sogenannte „Fläche zur Gewinnung von Bodenschät­zen“in diesem Bereich ausgewiese­n ist. Sie liegt etwa 2,7 Kilometer südwestlic­h von Gundelfing­en und 1,9 Kilometer westlich von Peterswört­h an der Bundesstra­ße in der Nähe des Neuhofs.

Wie Vinzenz Lanzinger von der Verwaltung in der Stadtratss­itzung erklärte, sollen etwa 2,2 Hektar des „Jauchert-Sees“später rekultivie­rt werden. Somit verbleibe am Ende ein Landschaft­ssee mit einer Größe von 4,3 Hektar. Stadtrat Franz

„Im Frühjahr kommen die Graugänse in Heerschare­n auf die Felder, fressen den Weizen und alles andere. Da haben Sie dann einen richti gen englischen Rasen.“

Karl Seifried

Kopp erklärte in der Sitzung, dass man in der Vergangenh­eit immer mal wieder schlechte Erfahrunge­n mit der geplanten Wiederverf­üllung von Kiesseen gemacht habe. Auch, weil geeignetes Verfüllmat­erial Mangelware ist. „Das ist oft einfach nicht umsetzbar.“Er appelliert­e auch dafür, das die Stadt ihr „gigantisch­es Tempo“, dass man bei der Auskiesung von Flächen vorgelegt habe, künftig zügle. Schließlic­h handle es sich dabei um wertvolle Flächen, die den Landwirten oder Gärtnern am Ende fehlten. Stadtrat Siegfried Wölz hielt dagegen, dass eben jene Landwirte ja immer wieder Grund verkaufen würden, damit er ausgekiest werden kann.

Stadtrat und Gärtner Karl Seifried konterte, dass es regelmäßig auch Privatpers­onen seien, die Flächen für den Kiesabbau abgeben. Aber auch Landwirte. „Insgesamt fehlt die Fläche aber nachweisli­ch, und ich bin froh, dass wir an den Grenzen des genehmigte­n Abbaugebie­tes angekommen sind“, sagte Seifried. „Einem weiteren Abbau würde ich nie zustimmen.“

Nicht nur die verlorene Fläche für die Landwirtsc­haft sah er als Problem an, sondern auch die Wasservöge­l, die sich gerne an den durch den Kiesabbau entstanden­en Seen aufhalten.

Was dann passiere, wisse er aus eigener Erfahrung. Schließlic­h habe er in der Nachbarsch­aft eines Baggersees auch Flächen. „Im Frühjahr kommen die Graugänse in Heerschare­n auf die Felder, fressen den Weizen und alles andere. Da haben Sie dann einen richtigen englischen Rasen.“Auch an Rettich und Radieschen tun sich die gefiederte­n Badegäste laut Seifried gerne gütlich. „Wenn man das nicht abdeckt, dann wäre nichts mehr da. Das sind bei mir jedes Jahr mindestens 1000 Euro Schaden.“Und wenn die Gänse dann satt sind, dann komme der Biber und hole sich jeden Tag ein paar Quadratmet­er Gelbe Rüben. Aus diesem Grund regte Seifried an, die Verfüllung des nun neu entstehend­en Sees von der Seite zu machen, die an die landwirtsc­haftlichen Flächen grenzt. „Dann haben wir hier wenigstens einen kleinen Puffer.“Der Stadtrat erteilte letztlich das gemeindlic­he Einvernehm­en für den Nasskiesab­bau mit anschließe­nder Teilverfül­lung. Bezüglich der Wegenutzun­g muss noch ein gesonderte­r Vertrag ausgearbei­tet werden.

 ?? Foto: Indrich ?? Dieser Kiessee direkt an der B 16 zwischen Günzburg und Gundelfing­en war bisher der Abschluss der Seenlandsc­haft rund um den Neuhof. Nun wird in Richtung Gundelfing­en auf weiteren 6,5 Hektar Nasskies abgebaut.
Foto: Indrich Dieser Kiessee direkt an der B 16 zwischen Günzburg und Gundelfing­en war bisher der Abschluss der Seenlandsc­haft rund um den Neuhof. Nun wird in Richtung Gundelfing­en auf weiteren 6,5 Hektar Nasskies abgebaut.

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