Ein neuer See an der B 16
Genehmigung Auf weiteren 6,5 Hektar wird bei Gundelfingen künftig Kies abgebaut. Damit sind in dem Gebiet alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Das freut auch die Gärtner
Gundelfingen Es ist eine kleine Seenlandschaft, die durch den Kiesabbau entlang der B 16 zwischen Gundelfingen und Günzburg entstanden ist. In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gundelfinger Stadtrat nun mit einer weiteren Fläche beschäftigt, auf der Kies abgebaut werden soll. Dabei handelt es sich um insgesamt 6,5 Hektar, auf der die Firma Wager Nasskies abbauen möchte. Die Fläche ist das letzte Gebiet, das im Flächennutzungsplan von Gundelfingen als sogenannte „Fläche zur Gewinnung von Bodenschätzen“in diesem Bereich ausgewiesen ist. Sie liegt etwa 2,7 Kilometer südwestlich von Gundelfingen und 1,9 Kilometer westlich von Peterswörth an der Bundesstraße in der Nähe des Neuhofs.
Wie Vinzenz Lanzinger von der Verwaltung in der Stadtratssitzung erklärte, sollen etwa 2,2 Hektar des „Jauchert-Sees“später rekultiviert werden. Somit verbleibe am Ende ein Landschaftssee mit einer Größe von 4,3 Hektar. Stadtrat Franz
„Im Frühjahr kommen die Graugänse in Heerscharen auf die Felder, fressen den Weizen und alles andere. Da haben Sie dann einen richti gen englischen Rasen.“
Karl Seifried
Kopp erklärte in der Sitzung, dass man in der Vergangenheit immer mal wieder schlechte Erfahrungen mit der geplanten Wiederverfüllung von Kiesseen gemacht habe. Auch, weil geeignetes Verfüllmaterial Mangelware ist. „Das ist oft einfach nicht umsetzbar.“Er appellierte auch dafür, das die Stadt ihr „gigantisches Tempo“, dass man bei der Auskiesung von Flächen vorgelegt habe, künftig zügle. Schließlich handle es sich dabei um wertvolle Flächen, die den Landwirten oder Gärtnern am Ende fehlten. Stadtrat Siegfried Wölz hielt dagegen, dass eben jene Landwirte ja immer wieder Grund verkaufen würden, damit er ausgekiest werden kann.
Stadtrat und Gärtner Karl Seifried konterte, dass es regelmäßig auch Privatpersonen seien, die Flächen für den Kiesabbau abgeben. Aber auch Landwirte. „Insgesamt fehlt die Fläche aber nachweislich, und ich bin froh, dass wir an den Grenzen des genehmigten Abbaugebietes angekommen sind“, sagte Seifried. „Einem weiteren Abbau würde ich nie zustimmen.“
Nicht nur die verlorene Fläche für die Landwirtschaft sah er als Problem an, sondern auch die Wasservögel, die sich gerne an den durch den Kiesabbau entstandenen Seen aufhalten.
Was dann passiere, wisse er aus eigener Erfahrung. Schließlich habe er in der Nachbarschaft eines Baggersees auch Flächen. „Im Frühjahr kommen die Graugänse in Heerscharen auf die Felder, fressen den Weizen und alles andere. Da haben Sie dann einen richtigen englischen Rasen.“Auch an Rettich und Radieschen tun sich die gefiederten Badegäste laut Seifried gerne gütlich. „Wenn man das nicht abdeckt, dann wäre nichts mehr da. Das sind bei mir jedes Jahr mindestens 1000 Euro Schaden.“Und wenn die Gänse dann satt sind, dann komme der Biber und hole sich jeden Tag ein paar Quadratmeter Gelbe Rüben. Aus diesem Grund regte Seifried an, die Verfüllung des nun neu entstehenden Sees von der Seite zu machen, die an die landwirtschaftlichen Flächen grenzt. „Dann haben wir hier wenigstens einen kleinen Puffer.“Der Stadtrat erteilte letztlich das gemeindliche Einvernehmen für den Nasskiesabbau mit anschließender Teilverfüllung. Bezüglich der Wegenutzung muss noch ein gesonderter Vertrag ausgearbeitet werden.