Vom unguaten Nachbarn und Preußen
Theater Das Ensemble des Burggrabentheaters strapaziert die Lachmuskeln des Publikums
Gundelfingen Das Burggrabentheater Gundelfingen rief am Mittwochabend zur Premierenvorstellung ins Pfarrheim, und das Publikum ließ sich auch zur Freude der Aktion „Heimatbühne mit Herz“für die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung, nicht lange bitten.
Zur Aufführung kam in diesem Jahr im ausverkauften Haus die Komödie in drei Akten „Unguate Nachbarn“von Felix Buchmair. Auch für die Inszenierung dieses Schwanks zeigt Regisseur Robert Fink erneut sein gutes Gespür für die Besetzung der einzelnen Rollen, wobei er selbst der Figur des Totengräbers Lippl mit seinem unnachahmlichen Spielwitz die Authentizität eines „Unguaten Nachbarn“verleiht. Doch wie Robert Fink wissen auch alle anderen Darsteller die Situationskomik des Stücks auszuspielen, und in witzigen Dialogen treffen die Pointen den Nerv des Publikums. So fehlt es im Parkett nicht an schallendem Gelächter und häufigem Szenenapplaus für das temporeiche, humorvolle Geschehen auf der Bühne.
Die Handlung spielt in der Gemeindekanzlei, die sich im ehemaligen Nebenzimmer der Gaststätte des ehrenamtlichen Bürgermeisters und Wirtshausbesitzers Toni (Wer- ner Schneider) befindet. Die anfallenden Schreibarbeiten erledigt Evi, die Sekretärin (Angelika Weng), sofern sie nicht von Fanny (Luitgard Blum-Fink), der tratschfreudigen Kellnerin, abgehalten wird. Der verliebte Landarzt Andi Kneißl (Christian Huber) nützt ebenfalls jede Gelegenheit, Evi an ihrem Arbeitsplatz aufzusuchen. Als das leer stehende Nachbarhaus des Totengräbers Lippl (Robert Fink) von dem Preußen Kasilke (Conni Deisler) erworben wird, bekommt dieser Lippls Gehässigkeit vom ersten Tag an zu spüren. Und als Herr Kasilke auch noch die alleinstehende, gut si- tuierte Bäuerin Resi (Hannelore Huber-Güttinger) umwirbt, brechen beim Totengräber alle Schranken. Dass es dabei drunter und drüber geht, ist nicht verwunderlich. Und welche Rolle die drei Bräuburschen Werner Strehle, Anton Veh und Anton Güttinger dabei spielen, wird an dieser Stelle nicht verraten.
Das Ensemble des Burggrabentheaters zeigt von Beginn an große Spielfreude mit gut aufeinander abgestimmten Bühnenabläufen. Die Regie von Robert Fink lässt viel Eigeninitiative der Darsteller zu, wobei diese trotz aller Situationskomik ihre spielerische Disziplin einhalten. Und über welche Bühnenroutine die Darsteller verfügen, zeigte sich bei der Premiere in der einen oder anderen, sicherlich durch die Aufregung verursachten kleinen Textunsicherheit, die mithilfe von Souffleurin Christa Deisler gemeistert wurde. Der anhaltende Schlussbeifall bestätigte dem Ensemble einen gelungen Premierenangriff auf die Lachmuskeln des Publikums. O
Weitere Vorstellungen am: Don nerstag, 29. Dezember, Freitag, 30. Dezember; Mittwoch, 4. Januar; Donners tag, 5. Januar, jeweils 19.30 Uhr, Frei tag, 6. Januar, 15 Uhr.