Stadt Geschichten
Memmingen Rundgang durch die Altstadt
Auf den Spuren von Handwerkern, Händlern und Mönchen kann man in der Memminger Altstadt wandeln. Der Rundgang führt zu interessanten Sehenswürdigkeiten. Er beginnt an der Frauenkirche. Sie zählt zu den ältesten Simultankirchen in Bayern. Ihre katholische wie evangelische Vergangenheit zeigt sich an den Fresken im Inneren der Kirche. Dem Stadtbach folgt man dann nach Nordwesten. Er versorgte schon vor dem 12. Jahrhundert das städtische Handwerk mit Wasser. Die Kanalisation war aber schlecht und sorgte über Jahrhunderte für ein großes Hygieneproblem in Memmingen.
Der Weg führt zum Schrannenplatz. Hier blühte der Handel. Von dem einstigen Umschlagplatz aus wurde Getreide nach ganz Süddeutschland geliefert. Wer will, kann vom Schrannenplatz aus einen Abstecher zum Siebendächerhaus machen. Es ist ein Zeugnis des Gerberhandwerks in der Stadt. Seine Architektur ermöglichte, viele Lederstücke auf einmal zu trocknen.
Zurück am Schrannenplatz folgt man dem Stadtbach bis zum Weinmarkt. Im Jahr 1525 verfassten hier aufständische Bauern die zwölf Bauernregeln. Sie gelten als eine der ersten Niederschriften von Menschenrechten in Europa.
Der Stadtbach führt weiter zum Marktplatz. Hier treffen drei ansehnliche Gebäude aufeinander: das Rathaus, ein mehrstöckiges Renaissance-Gebäude, das Steuerhaus, das mit seinen Arkaden südländische Atmosphäre ausstrahlt, und die Großzunft als einstige Machtdemonstration der Patrizier.
Vom Marktplatz aus geht es vorbei an der weithin sichtbaren Martinskirche zum Antonierhaus. In dem ehemaligen Antoniterkloster zeigt ein Museum Heilungsmethoden, wirtschaftliche Grundlagen und Alltagsleben des Hospitalordens. Dieser war von von 1214 bis 1562 in Memmingen vertreten. Das Café im Innenhof der alten Klosteranlage im Herzen der Stadt lädt zu einer kleinen Stärkung und Kaffee und Kuchen ein. Laura Jocham