Es muss um die Patienten gehen
Wer das Gesundheitssystem in Deutschland verstehen will, der braucht Ausdauer.
Allein die Versorgung von Patienten durch niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser ist ein Kapitel, das nicht leicht zu durchblicken ist.
Der Gesetzgeber hat sich ein Konstrukt ausgedacht, das alle Mediziner gleichermaßen berücksichtigt. Dass dem Patienten dafür manchmal das Verständnis fehlt, wird hingenommen.
So hat die plötzliche Veränderung an der Donau-Ries-Klinik die Patienten erst einmal verwirrt. Denn viele Jahre konnten sie ambulant im Krankenhaus behandelt werden – dank einer Ermächtigung der Kassenärztlichen Vereinigung, von der die Donau-RiesKlinik viele Jahre profitieren konnte.
Dass diese Ermächtigung nicht verlängert wurde, liegt auch daran, dass sich die Versorgungslage im Landkreis verändert, ja verbessert hat. Doch niemand, der sich gesundheitlich in einer Ausnahmesituation befindet und deshalb ins Krankenhaus fährt, möchte sich mit der Frage auseinandersetzen, warum ihn jetzt irgendein Arzt nicht behandeln darf. Er möchte einfach, dass ihm geholfen wird. Und zwar schnell, unkompliziert und effektiv.
Deshalb ist es die Aufgabe aller Beteiligten, die Veränderungen in der medizinischen Versorgung im Landkreis den Menschen so zu vermitteln, dass sie sich nicht alleingelassen fühlen.
Was bringt es, wenn man gegeneinander arbeitet und sich öffentlich die Schuld für eine Entwicklung zuschiebt? Vielmehr geht es darum, das Beste für die Patienten aus der Lage zu machen und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen.
Der Übergang zwischen Krankenhaus und ambulanter Behandlung muss flutschen.
Daran gilt es zu arbeiten, statt auf Konfrontation zu gehen. Es ist Zeit für klärende Gespräche. Der Leidtragende ist sonst der Patient.