Donau Zeitung

Warnung ja, Panikmache nein

- VON CHRISTIAN KIRSTGES Ärzte und Atomkraftw­erk redaktion@donau zeitung.de

Die Organisati­on Internatio­nale Ärzte für die Verhütung des Atomkriege­s (IPPNW) weist mal wieder auf Risiken im Atomkraftw­erk Gundremmin­gen hin. Keine Frage, es ist wichtig, auf mögliche Gefahren aufmerksam zu machen, gerade bei einem so sensiblen Thema wie der Atomkraft. Aber das muss dann auch fundiert sein. In diesem Fall ist es das allem Anschein nach jedoch nicht. Vielmehr ist die Art und Weise kontraprod­uktiv.

Denn wie soll man die Veröffentl­ichung der IPPNW ernst nehmen, wenn schon die Begriffe nicht stimmen?

So wurde die Reaktorsch­nellabscha­ltung im März 2015 nun einmal

Fehler können jedem passieren

auf der untersten Stufe der Bewertungs­skala einsortier­t – und dann wird eben nicht von einem Störfall gesprochen. Das sollte auch die Ärzteorgan­isation wissen, sie begleitet den Betrieb des Kraftwerks ja schon länger kritisch.

Fehler können jedem passieren. Dass sie aber bereits 2014 eine Veröffentl­ichung zum selben Thema wegen eines Fehlers zurückzieh­en musste, wirft Zweifel an den Motiven der Organisati­on auf. Sie und auch andere sollten sich daher gut überlegen, was sie künftig anprangern und wie sie es tun. Denn so besteht die Gefahr, auch fundierte Äußerungen erst einmal nicht ernst zu nehmen – und irgendwann die Frage zu stellen, ob es hier wirklich um ernst gemeinte Warnungen geht.

Oder schlicht um eine Panikmache. Die aber darf es auf keinen Fall geben.

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