Warnung ja, Panikmache nein
Die Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) weist mal wieder auf Risiken im Atomkraftwerk Gundremmingen hin. Keine Frage, es ist wichtig, auf mögliche Gefahren aufmerksam zu machen, gerade bei einem so sensiblen Thema wie der Atomkraft. Aber das muss dann auch fundiert sein. In diesem Fall ist es das allem Anschein nach jedoch nicht. Vielmehr ist die Art und Weise kontraproduktiv.
Denn wie soll man die Veröffentlichung der IPPNW ernst nehmen, wenn schon die Begriffe nicht stimmen?
So wurde die Reaktorschnellabschaltung im März 2015 nun einmal
Fehler können jedem passieren
auf der untersten Stufe der Bewertungsskala einsortiert – und dann wird eben nicht von einem Störfall gesprochen. Das sollte auch die Ärzteorganisation wissen, sie begleitet den Betrieb des Kraftwerks ja schon länger kritisch.
Fehler können jedem passieren. Dass sie aber bereits 2014 eine Veröffentlichung zum selben Thema wegen eines Fehlers zurückziehen musste, wirft Zweifel an den Motiven der Organisation auf. Sie und auch andere sollten sich daher gut überlegen, was sie künftig anprangern und wie sie es tun. Denn so besteht die Gefahr, auch fundierte Äußerungen erst einmal nicht ernst zu nehmen – und irgendwann die Frage zu stellen, ob es hier wirklich um ernst gemeinte Warnungen geht.
Oder schlicht um eine Panikmache. Die aber darf es auf keinen Fall geben.