Was bedeutet Narrenzeit?
Asyl Dillinger Sprachtreff wird zum Faschingsspektakel
Dillingen Manchmal gehört auch das Büttenredenhalten zur Aufgabenbeschreibung eines Flüchtlingshelfers. Denn mit diesen Versen begrüßte Georg Schrenk, Vorsitzender der Unterstützergruppe „Asyl/Migration Dillingen“, am 21. Februar die rund 150 Gäste, die zum fünften Sprachtreff „Karneval – Bunt wie wir!“ins Chili gekommen waren. So viele Gäste waren zuvor noch nie da. Das mag auch am bunten Programm gelegen haben: die Dillinger Finken hatten sich mit ihrem kleinen Hofstaat angekündigt, um den Flüchtlingen eine kleine Einführung in lokale Faschingstraditionen zu geben.
Den entsprechenden theoretischen Hintergrund und die Erklärung, warum ein und dieselbe Sache in verschiedenen Regionen Deutschlands „Karneval“, „Fasnet“, „Fastnacht“und „Fasching“heißt, erklärte Georg Schrenk den vielen Anwesenden aus anderen Ländern der Welt. Insbesondere die Kinder hatten im Anschluss daran großen Spaß bei der Zaubershow von „Knut, dem Zau-BÄRer“, der sein Programm extra für die Flüchtlingskinder zusammengestellt hatte. Das war aber eigentlich gar nicht nötig: praktisch alle Kinder haben in Kindergarten und Schule mittlerweile Deutsch gelernt. Auch Schafiullah Dawudzay aus Afghanistan, der eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer absolviert, stellte als Assistent des Zauberers unter Beweis, wie gut er Deutsch sprechen und natürlich zaubern kann. Wer davon noch nicht genug hatte, der durfte sich danach noch auf ein fröhliches Kinderschminken freuen – oder auf Krapfen und Süßigkeiten aus Deutschland und den Herkunftsländern – so, wie es für den Sprachtreff Tradition ist und wie es eigentlich von den Helfern der Unterstützergruppe Asyl/Migration angedacht ist: dass Einheimische und Flüchtlinge bei Gelegenheiten wie diesen miteinander in Kontakt treten können. Leider, so Schrenk, hat kaum ein Dillinger diese Chance wahrgenommen. (dz)