Verbrechen live auf Facebook
Internet Kriminelle übertragen immer häufiger Straftaten in Echtzeit
Augsburg Seit vergangenem Freitag stehen in Stockholm drei Männer vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen, eine Frau vergewaltigt und die Tat live auf Facebook übertragen zu haben. Zeitweilig sollen bis zu 200 Menschen zugeschaut haben. Das Verbrechen endete erst, als die Polizei eintraf und die verstörende Szene unterbrach. Sie nahm die Täter fest und stoppte die Übertragung.
Vor ziemlich genau einem Jahr hat Facebook eine sogenannte LiveFunktion eingeführt. Sie ermöglicht es Nutzern, Videos in Echtzeit zu senden. Seitdem gibt es immer wieder Nachrichten, die jener aus Schweden ähneln: Menschen zeigen live Tierquälerei, Folter und Vergewaltigungen – und andere gucken an ihren Bildschirmen zu. Facebook will nach eigenen Angaben gegen den Missbrauch vorgehen. Bleibt die Frage, warum so etwas überhaupt passiert. Weil der Mensch die technischen Möglichkeiten ausnutzt, die er hat. Das sagt jedenfalls die Kriminalpsychologin und Gerichtsgutachterin Ursula Gasch unserer Zeitung. „Und es braucht immer eine Gegenseite, nämlich jene, die das angucken. Sogenannte Gaffer.“
Lesen Sie auf Panorama, warum in jedem Menschen ein Schaulustiger schlummert, und im Kommen tar, warum deshalb jeder Internetnutzer eine Verantwortung trägt.