Angst nach der Haft
Tipp des Tages Céline ist endlich wieder auf freiem Fuß. Da holt sie ihre Vergangenheit ein
Arte, 20.15 Uhr Das Leben schlägt manchmal merkwürdige Kapriolen. Der, den es trifft, ist oft ganz unschuldig daran. Manchmal aber auch nicht. Wie schwer es einem Menschen fallen kann, nach einer Gefängnisstrafe wieder in die Gesellschaft zurückzufinden, zeigt der Fernsehfilm „Die Frau mit Vergangenheit“, der heute Abend auf Arte zu sehen ist.
Céline (Laura Smet) hat zehn Jahre im Gefängnis gesessen. Nun ist die 30-Jährige endlich wieder in Freiheit – allerdings mit einer Einschränkung: Sie wird weiterhin durch eine elektronische Fußfessel kontrolliert, deren Basisstation im Haus ihrer Mutter Agnès (Marie Bunel) registriert ist, wo sie zeitweilig Unterschlupf findet. Unter dem Pseudonym Héloïse Landon will Céline einen Weg zurück in die Gesellschaft finden und nimmt eine Anstellung auf Probe in einem Hotel an.
Durch das regelmäßige Pendeln zur Arbeit lernt sie Idir (Samir Guesmi) kennen und entwickelt allmählich Vertrauen zu ihm. Doch ständig muss sie auf ihre Fußfessel achten und auch darauf, ihre neue Identität nicht preiszugeben, damit nichts über ihre Vergangenheit ans Licht kommt. Das klappt mehr oder weniger gut, bis Céline durch einen Fremden verunsichert wird: Der mysteriöse Pierre Vitrac (Laurent Poitrenaux) taucht ständig ungebeten im Hotel auf, gibt vor, sie von früher zu kennen und bedrängt sie zunehmend.
Laurent Perreaus Film erzählt eine ziemlich realistische Geschichte von vermeintlich schwachen Frauen, die im Grunde das Gegenteil sind. Eines ist sicher: Dieser Streifen geht unter die Haut. (dpa)