Donau Zeitung

Der verständni­svolle Profi

CSU-Kandidat Matthias Grätsch tritt selbstsich­er auf und antwortet auf alle Fragen bedacht

- VON JUDITH RODERFELD

Ab der ersten Sekunde, in der Matthias Grätsch die Halle betritt, wird klar: Dieser Mann ist ein Profi. Selbstbewu­sst und vorbereite­t präsentier­t er sich dem Publikum. Immer wieder betont der Steinheime­r, wie wichtig ihm das Gespräch mit den Bürgern ist. Als Sozialarbe­iter weiß er, wie er sich am besten ausdrücken muss, um Konflikte zu vermeiden. Trotzdem: Grätsch verspricht nichts. Eine Landesgart­enschau in Gundelfing­en? „Das muss durchkalku­liert sein.“Von „blindem Aktionismu­s“hält er nichts. Deshalb ist es auch nicht sein Ziel, aus Gundelfing­en ein Oberzentru­m zu machen. „Konzentrie­ren wir uns auf das, was wir haben.“Nach jeder Frage folgt eine kurze Pause. Grätsch überlegt genau, wie und was er antwortet.

Auch auf die Optik legt der CSU-Politiker Wert. Der 39-Jährige präsentier­t sich in einem perfekt sitzenden Anzug. Kein störendes Haar steht ab, nie hängt einer seiner Mundwinkel nach unten und seine Haltung ist stets aufrecht. Sobald die Kamera sich nähert, richtet er sich auf und lächelt. Trotz seiner Selbstsich­erheit: Grätsch ist überzeugt, dass er in der Wasserskia­nlage auf dem Gufi-See eine ganz schlechte Figur machen würde. Mit den Bürgern habe er während seiner Hausbesuch­e nur gute Gespräche geführt. An eine Begegnung kann sich Grätsch noch genau erinnern. Eine Dame hätte nicht glauben können, dass er bald das 40. Lebensjahr erreiche. Schließlic­h sehe er gerade aus wie 35. „Das hört auch ein Mann gerne.“Wenn der Kandidat spricht, bleibt seine Stimme stets in einer ähnlichen Tonlage. Auf die Fragen der Moderatore­n reagiert er unaufgereg­t und bestimmt. Nichts scheint ihn aus der Ruhe bringen zu können. Obwohl er in den vergangene­n Jahren nicht in Gundelfing­en lebte, sei gerade die Distanz hilfreich, um ein guter Bürgermeis­ter zu sein. Bei vielen Fragen weist er auf die Sinnhaftig­keit hin. Dadurch wird er zwar oft nicht so konkret wie seine Konkurrent­en, bleibt dafür aber realistisc­h. Denn Grätsch macht keine Hoffnungen auf Unerreichb­ares. „Gundelfing­en wird keine Einkaufsst­adt.“Trotzdem könnten die Plätze mit Straßenmus­ik lebhafter gestaltet werden. Und wenn er Bürgermeis­ter wird? „Dann würde ich erst mal kein Wort herausbrin­gen und wäre sprachlos.“

 ??  ?? Matthias Grätsch will mit Bürgern ins Gespräch kommen, um Gundelfing­en attraktive­r zu machen.
Matthias Grätsch will mit Bürgern ins Gespräch kommen, um Gundelfing­en attraktive­r zu machen.

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