Das tägliche Kreuz mit dem A 8 Kreuz
Straßen Im Berufsverkehr gibt es ständig Staus am Knotenpunkt Augsburg-West. Zusätzliche Spuren an B17 und B2 könnten Entlastung bringen, ebenso Schilderbrücken wie im Süden
Landkreis Augsburg Kaum sind die Osterferien vorbei, schon geht es wieder rund auf der B 2 und der B17. Morgens wie abends staut sich der Berufsverkehr am zentralen Verkehrsknoten im Augsburger Norden: rund um das AutobahnKreuz mit der A 8. Ein Zustand, der Autofahrern auf dem Lechfeld im Süden schon lange Zeit ebenso vertraut wie verhasst ist: Auf der B17 staut es sich morgens nach Augsburg und abends wieder raus. Damit aus dem regelmäßigen Verkehrskollaps kein Infarkt wird, werden sogenannte Verkehrsbeeinflussungsanlagen aufgestellt. Die Schilderbrücken mit den Wechselanzeigen geben je nach Verkehrsaufkommen eine bestimmte Geschwindigkeit vor und steuern so den Verkehrsfluss. Bewähren sie sich, dann könnten sie auch für den Autobahnknoten bei Gersthofen eine Überlegung wert sein, sagt Uwe Fritsch vom Staatlichen Bauamt Augsburg.
Der Effekt leuchtet ein: „Die Anlagen sorgen dafür, dass das Tempo bei dichtem Verkehr einheitlicher wird“, erklärt Fritsch. Der sogenannte Ziehharmonika-Effekt, der Staus auslöse, könne dadurch reduziert werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Straße mit einer solchen Anlage im Schnitt zwischen fünf und zehn Prozent mehr Fahrzeuge verkraften kann, ohne dass es zum Kollaps kommt. Über die neuen Anzeigen kann auch vor Gefahren gewarnt werden – etwa vor Nässe, Glätte oder einem Stau. Das verringerte die Unfallzahlen andernorts um 20 bis 30 Prozent.
An Spitzentagen rollen auf der B17 inzwischen deutlich mehr als 60 000 Fahrzeuge von Süden in Richtung Augsburg. In Fahrtrichtung Augsburg soll es die Anzeigen zwischen den Anschlussstellen Königsbrunn-Süd und Eichleitnerstraße geben. In der Gegenrichtung soll der Verkehr auf dem Abschnitt zwischen der Eichleitnerstraße und der Fußballarena flexibel gesteuert werden. In diesem Bereich ist auch geplant, die Autos auf sechs Spuren fahren zu lassen. Dazu sollen einfach die Ein- und Ausfädelspuren durchgängig verlängert werden. Eine solche zusätzliche Spur könnte auch am Autobahnkreuz Augsburg-West eine Entlastung bringen: Damit würde das Einfädeln von der Autobahn auf die B17 an der Nordseite des Kreuzes Richtung Gersthofen erleichtert. Der Verflechtungsstreifen könnte entzerren und gleichzeitig für mehr Sicherheit sorgen. Bislang gibt es allerdings nur die Überlegung, den Streifen bei der anstehenden Brückensanierung zu bauen. Konkret ist laut Fritsch aber gar nichts. Überhaupt: Wann das gewaltige Bauwerk der Anschlussstelle Augsburg-West auf Vordermann gebracht wird, ist ebenfalls offen. Angepeilt wird derzeit das Jahr 2019.
Konkreter sind die Pläne für die Brücke der Anschlussstelle Augsburg-Ost: Sie wird nach Auskunft des Betreibers Autobahnplus, der für den sechsstreifigen Ausbau und den Betrieb des 52 Kilometer langen A-8-Abschnitts zwischen Augsburg und München verantwortlich ist, saniert – und zwar ab nächster Woche. Der komplette Fahrbahnbelag und die Abdichtungen werden erneuert. Auch neue Schutzplanken werden montiert. Bis Ende Juni sollen die Bauarbeiten dauern.