Verdächtiger bestreitet Anschlag auf BVB Bus
Ermittlungen Mutmaßlicher Attentäter bricht offenbar sein Schweigen
Berlin Der mutmaßliche Attentäter, der den Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund verübt haben soll, bestreitet nach Auskunft seines Anwalts die Tat. Sein Mandant habe lediglich Urlaub gemacht und sei deshalb zur Tatzeit am Tatort gewesen, sagte der Anwalt von Sergej W. Bislang hatte es geheißen, der 28-Jährige schweige zu den Vorwürfen.
Nach Medienberichten werde Sergej W. weiterhin vor allem durch Transaktionen an den Börsen in Frankfurt und Singapur belastet, die er gemacht haben soll, sowie dadurch, dass er am Tag des Anschlags im BVB-Mannschaftshotel wohnte. Weitere eindeutige Belege hätten die Ermittler bislang nicht gefunden. „Mein Mandant bestreitet die Tat“, soll der Tübinger Anwalt Reinhard Treimer gesagt haben. So habe sich Sergej W. auch gegenüber dem Haftrichter des Bundesgerichtshofs geäußert.
Die Bundesanwaltschaft beschuldigt W., drei Sprengsätze neben dem Mannschaftsbus des Vereins gezündet zu haben. Der Anschlag erfolgte kurz vor dem angesetzten Champions-League-Viertelfinalspiel von Borussia Dortmund gegen den AS Monaco. Als Motiv vermuten die Ermittler Habgier: Sergej W. soll mit geliehenem Geld auf einen fallenden Kurs der BVB-Aktie gewettet haben. Bei dem Anschlag am 11. April waren drei mit Metallstifverdächtige ten gefüllte Sprengsätze in unmittelbarer Nähe des BVB-Mannschaftsbusses explodiert, als dieser gerade mit dem Team an Bord das Gelände des Mannschaftshotels in Dortmund verließ. Durch die Explosionen wurden BVB-Verteidiger Marc Bartra und ein Polizist verletzt.
Ermittlungsfortschritte gebe es hinsichtlich des Sprengstoffs. Kriminaltechniker seien zu dem vorläufigen Schluss gekommen, dass es „eine Art Selbstlaborat“war. (afp)