Rotmilan vergiftet
Giftköder Geschützter Raubvogel stirbt durch verbotenes Pflanzenschutzmittel Carbuforan
Dillingen Auf einem Acker hinter Kicklingen entdeckte ein Passant einen verletzten Raubvogel. Er alarmierte die Polizei. Zunächst flatterte das Tier noch am Boden. Als die Beamten eintrafen, lag es nur noch leblos auf dem Acker. Der Vogel, der als Rotmilan identifiziert und Ende März entdeckt wurde, war tot.
Bläschenbildungen im Schnabelbereich veranlassten die Polizei nach Rücksprache mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt dazu, eine genaue Untersuchung des geschützten Raubvogels vornehmen zu lassen. An der Ludwig-MaximiliansUniversität München wurde der Rotmilan hinsichtlich möglicher Vergiftungssymptome untersucht. Dieses Gutachten liegt nun vor.
Das Ergebnis: Im Körper des Raubvogels konnten eindeutig Rückstände des seit 2007 durch die EU verbotenen Pflanzenschutzmittels Carbuforan nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich um ein Kontaktinsektizid. Es wird davon ausgegangen, dass der Vogel durch einen mit Carbuforan präparierten Köder verendet ist. Dieser wurde laut Polizei vermutlich gezielt an dem Standort ausgelegt. Ermittlungen der Kripo Dillingen haben bislang noch zu keinem Tatverdächtigen geführt. Die Chance hier einen Täter ermitteln zu können, sei laut bisheriger Erfahrungen eher gering.
Davon unabhängig sollten Bürger wachsam sein und Verdächtiges umgehend melden, fordert die Polizei. Denn der Köder, der den Rotmilan tötete, stellt voraussichtlich auch eine Gefahr für Hunde und Katzen dar. Obwohl bei Haustieren eine deutlich höhere Dosierung des Pflanzenschutzmittels erforderlich wäre, um den Tod herbeizuführen.
(judi)