Fifa lobt Russland
Kritische Fragen zurückgewiesen
St. Petersburg Russland steht mit dem Anpfiff zum Confed Cup im Fokus der Fußball-Welt und kann trotz internationaler Kritik für seine große WM-Generalprobe mit voller Rückendeckung der Fifa rechnen. Generalsekretärin Fatma Samoura verteilte am Freitag in St. Petersburg vorab gute Noten an den weiter umstrittenen Ausrichter. Und das schon vor dem wichtigen Eröffnungsspiel der Sbornaja gegen Neuseeland am Samstag (17 Uhr/ARD) im monströsen und milliardenteuren Krestowski-Stadion.
Probleme, wie sie der nach diversen Skandalen lange wankende Fußball-Weltverband mit Südafrika und Brasilien hatte, sieht Samoura diesmal nicht. „Für die wichtigen Themen gibt es keine Empfehlungen unsererseits. Es sind nur kleinere technische Details, die wir täglich besprechen“, sagte die Senegalesin. Russlands stellvertretender Ministerpräsident und Fußball-Verbandschef Witali Mutko nahm die lobenden Worte neben ihr mit einem zufriedenen Lächeln zur Kenntnis. Kritische Fragen nach einem eingeschränkten Demonstrationsrecht und schlechten Arbeitsbedingungen auf den Stadionbaustellen wies er mit energischem Ton zurück. „Ich weiß nicht, was Sie meinen“, blaffte er eine deutsche Reporterin an. Und falls sie auf Zustände mit den Massendemonstrationen in Brasilien vor vier Jahren anspiele: „Wir haben in diesem Land eine stabile Situation. Wir haben Gesetze, wir haben eine Vorgehensweise“, sagte Mutko.
Überraschend fehlte Präsident Gianni Infantinio bei der Eröffnungs-PK – wollte er sich etwa kritische Fragen ersparen? Am heutigen Samstag wird er neben Staatschef Wladimir Putin auf der Ehrentribüne sitzen. Der Kreml-Boss hat hohe Erwartungen an das zuletzt schwache Team des Gastgebers. „Echte Krieger“wolle er sehen, ließ Putin verkünden. (dpa)