Die Zauberlehrlinge verabschieden sich
45 Schüler feierten am Dillinger St.-Bonaventura-Gymnasium die bestandene Reifeprüfung. Der Gesamtschnitt lag bei 2,24
Dillingen Abi Kadabra, schon war es geschafft. Mit einem Schwenk des Zauberstabs wurden aus kleinen Zauberlehrlingen Abiturienten. Ganz so einfach war es nicht, das wurde am Freitag bei der Abiturfeier des Dillinger St.-BonaventuraGymnasiums deutlich. Denn letztlich, so heißt es im Motto der Absolventen, habe ihnen nicht einmal Oberzauberer Merlin in Gestalt von Schulleiter Franz Haider 15 Punkte zaubern können.
Dafür waren die 45 Abiturienten selbst verantwortlich. Insgesamt 76 Zauberlehrlinge, verrieten die Redner Mathias Haber und Lea Handerer, seien zu Beginn der 5. Klasse im Jahr 2009 gestartet. Über die Zeit verirrten sich einige im Zauberwald, sodass am Ende 47 unter der Obhut der „guten Fee Martin“in die Oberstufe starteten. Ihre ganz persönliche Hexenverfolgung habe da begonnen, so die Abiturienten. Die ein oder andere Stunde sei einer Folter gleichgekommen. Doch am Ende stellten sie sich erst dem Duell mit dem größten Gegner Mathematik, um dann alle anderen Herausforderungen zu meistern.
So kam laut Schulleiter Franz Haider ein Gesamtschnitt von 2,24 heraus. Insgesamt 90 Prozent der Schüler konnten die Schule mit sehr guten oder guten Ergebnissen verlassen. Das beste Abitur legte Katja Heiß mit einem Schnitt von 1,2 ab. Gefolgt von Hannah Gierer (1,3) und Sabrina Strehle (1,4). Haider wünschte allen in Anspielung auf den Schulnamen Bonaventura, dass es ihnen auf ihrem Weg weiter gut ergehen werde. „Macht das Beste aus eurer Zukunft“, rief er ihnen zu. Oberstufenkoordinatorin Erika Martin verglich das Bona mit einer Kunstgalerie, in der 47 Künstler besondere Werke geschaffen haben und nun ihre Vernissage feiern können. Dies sei der Tag, mit dem die Gestaltung der Zukunft beginne. „Die Zukunft beginnt jetzt. Setzen Sie entschlossen den ersten Pinselstrich.“Landrat Leo Schrell ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung des Wortes Abitur ein. Das komme von abire, was so viel wie „Es wird abgegangen“bedeutet. Mit Blick auf die Abiturfeier am Abend wagte Schrell zu prognostizieren: „Heute geht’s ab.“Und verlieh gleichzeitig seiner Überzeugung Ausdruck, dass die Schüler nun, gewappnet mit viel Wissen, aber auch dem christlichen Wertfundament des St.-Bonaventura-Gymnasiums, getrost ihr weiteres Leben aufbauen könnten. Egal, wohin es die Abiturienten verschlage: „Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie wieder zu uns zurückkehren würden. Wir brauchen kluge Köpfe und Persönlichkeiten wie Sie“, sagte Schrell. Dem konnte Oberbürgermeister Frank Kunz nur beipflichten. Er freute sich, dass mit der Ansiedlung der Fachoberschule deutlich gemacht wurde, dass am Bona in Dillingen nicht gerüttelt werde. „Sie gehen nun nicht nur als kluge Köpfe aus der Schule, sondern als Menschen mit Charakter und Werten.“Das verdeutlichte auch Holger Drösemeier, Vorsitzender des Fördervereins, der Ramona Laber, Lukas Kapfer, Lea Geißelmaier und Mathias Haber für ihr soziales und kulturelles Engagement an der Schule auszeichnete, bevor es zum Gottesdienst ging.