Eine Herzenssache
Die Revitalisierung der Lammbrauerei ist viel mehr als nur ein Bauprojekt
„Fenster in Wohnung 9 ausmessen, Türstock in Wohnung 2 kontrollieren, mit Elektriker sprechen, Architekt anrufen, neuen Termin mit Kirchenmaler vereinbaren, Heizungsinstallateur absagen, Böden in Wohnung 8 werden verlegt.“– So oder so ähnlich sah eine typische, täglich neue To-do-Liste auf Sigrid Macks Tablet-Computer während der Bauphase aus und rückblickend kann man beim Lesen dieser Notizen ungefähr erahnen, wie viel Kraft, Nerven und Geduld dieses Herzensprojekt in Anspruch genommen hat. „Also, ganz ehrlich“, sagt Bauherrin Sigrid Mack und atmet tief durch, „ein zweites Mal möchte ich so ein Projekt nicht durchziehen, so schön jetzt am Ende alles ist!“Die 59-jährige Ur-Enkelin des Erbauers Joseph Probst ist die Seele des ganzen Unternehmens. Für sie ist die ehemalige Lammbrauerei nicht einfach nur ein schönes Bauprojekt, sondern ihre Heimat. Ein Ort voller Erinnerungen. Der Ort, an dem sie selbst aufgewachsen ist. Als Geschäftsführerin der zu verwaltenden Lammbrauerei Joseph Probst GmbH & Co KG liegt bei ihr gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Lothar Mack und ihrer Mutter Liselotte Probst die Verantwortung für das Gesamtprojekt. Vom ersten Plan bis hin zu den Bildern im historischen Treppenhaus haben sie alle Entscheidungen gemeinsam getroffen. Die Liebe zum Detail, aber auch die emotionale Nähe der Familie zur Geschichte des Gebäudes spiegelt sich in jeder der Wohnungen wider. Unterstützt wurde die Medizinerin stets von ihrem Mann Dr. Lothar Mack, der ebenfalls jede freie Minute auf der Baustelle verbrachte. Als Liselotte Probst vor einigen Jahren als letzte Bewohnerin die ehemalige Brauerei verließ, musste eine Entscheidung für die Zukunft her. Gemeinsam beschloss die Familie Dr. Mack/Probst, das Industriegebäude nicht dem Verfall preiszugeben, sondern darin neuen Wohnraum zu schaffen. Am Ende eines mühsamen Weges steht ein wunderschönes Beispiel für die Umnutzung eines industriellen Gebäudes, das nun für zehn Parteien, für Menschen im Alter von neun bis 81 Jahren, darunter Familien, Paare und Alleinstehende zur Heimat geworden ist. Und wie für Sigrid Mack der ganze Umbau nicht nur einfach ein Bauprojekt war, so ist auch die Verwaltung der fertigen Wohnungen für sie nicht einfach nur ein bürokratischer Akt. Sigrid Mack bemüht sich um einen unkomplizierten, ehrlichen und persönlichen Kontakt zu ihren Mietern. Sie freut sich, den märchenhaften Park, der die Brauerei umgibt, pflegen zu dürfen. Es verwundert nicht wirklich, dass hier schon Störche und Rehe gesichtet wurden und vor Kurzem sogar ein Einhorn – wenn auch nur ein aufblasbares – das beim Kindergeburtstag der jüngsten Mieterin zu Gast war. sis
Die Familie Mack hat sich persönlich um jedes De tail gekümmert und in über 2 000 Arbeitsstun den mit Hand angelegt.“Dr. Peter Fassl, Würdigung