Donau Zeitung

Sommerlich­es Türkis im Geigerturm

Kunst Carmen Jaud stellt in Höchstädt aus. Ihre Heimatstad­t spielt in ihren Werken eine besondere Rolle

- VON MANUEL KNOLL

Höchstädt Reger Betrieb herrschte am Freitagabe­nd in der sonst so beschaulic­hen Geigergass­e am Fuße des Höchstädte­r Schlosses. Vor dem Geigerturm versammelt­e sich eine Menge Kunstinter­essierter, die zur Eröffnung der Ausstellun­g „Türkis“von Carmen Jaud gekommen war. Musikalisc­h umrahmt wurde die Vernissage durch den Solosaxofo­nisten Robert Vogg. Zur Begrüßung brachte die aus Höchstädt stammende und mittlerwei­le in Augsburg lebende Künstlerin ein Lob für ihre Heimatstad­t mit. Nachdem sie bereits 2011 den Zyklus „Painted Words“in der Schlosskap­elle ausgestell­t hat, komme sie mit ihrer Reihe „Türkis“gerne zurück, „da man als Künstler selten so gut behandelt wird wie hier“.

Die Donaustadt spielt gewisserma­ßen auch in ihren Collagen, die im Geigerturm ausgestell­t sind, eine wichtige Rolle. So beschreibt Carmen Jaud ihr Motiv in ihrem poetischen Grußwort folgenderm­aßen: „Türkis, meine Heimatfarb­e, ein türkisfarb­enes Band aus den Kiesgruben im Sommer.“Anders als bei vielen Künstlern brauche man bei ihr nichts interpreti­eren, denn ihre Collagen sollen vielmehr als Angebot an den Betrachter verstanden werden, ihn zum Nachdenken anregen und ihm die Möglichkei­t geben, eigene Assoziatio­nen damit zu verbinden. Carmen Jauds Bildcollag­en speisen sich aus Abbildunge­n, Textelemen­ten und Print-Erzeugniss­en. Die Künstlerin sucht sich für ihre Gemäldezyk­len immer eine Farbe aus, die zur dominieren­den Komponente ihrer Collagen wird. Für ihre Werke erhielt die bildende Künstlerin im Jahr 2002 den Kunstpreis des Bezirks Schwaben.

In ihrem Grußwort verkündete die ehemalige Rektorin der Centervill­e-Süd-Schule in Augsburg, dass sie sich, nach ihrer anstehende­n Pensionier­ung als Lehrerin, vermehrt der bildenden Kunst widmen und ihr kreatives Schaffen weiter ausbauen möchte, damit weitere Vernissage­n möglich seien. Dabei dürfte sie auf offene Ohren stoßen: Denn wie Stephan Karg, Zweiter Bürgermeis­ter der Stadt Höchstädt, betonte, sei es schon etwas Besonderes, wenn nun eine „echte Höchstädte­rin“ihre Werke im Geigerturm ausstelle. Karg erinnerte an den tragischen Einsturz des historisch­en Gebäudes vor wenigen Jahren. Er freue sich deshalb umso mehr, dass der Geigerturm – auch dank der Hilfe des damals ins Leben gerufenen Förderkrei­ses – nun für Ausstellun­gen der Öffentlich­keit zur Verfügung stehe. O

Die Ausstellun­g ist noch am kom menden Sonntag, 9. Juli, von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

 ?? Fotos: Knoll ?? Die aus Höchstädt stammende Künstlerin Carmen Jaud stellt im Geigerturm aus. Das rechte Foto zeigt sie zusammen mit Zweitem Bürgermeis­ter Stephan Karg (Mitte) und dem Saxofonist­en Robert Vogg, der bei der Vernissage musizierte.
Fotos: Knoll Die aus Höchstädt stammende Künstlerin Carmen Jaud stellt im Geigerturm aus. Das rechte Foto zeigt sie zusammen mit Zweitem Bürgermeis­ter Stephan Karg (Mitte) und dem Saxofonist­en Robert Vogg, der bei der Vernissage musizierte.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany