Bayerischer Verdienstorden für Schwester Gerda
Ehrung Die Dillinger Franziskanerin erklärt, wie sie die Auszeichnung versteht. Und zieht einen Vergleich mit einem Auto
Dillingen/München Hohe Ehre für Schwester Gerda Friedel: Die Dillinger Franziskanerin hat am Mittwoch in München von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer den Bayerischen Verdienstorden erhalten. „Sie haben mit Ihrem Einsatz das Land stark und erfolgreich gemacht“, sagte der CSU-Politiker zu den 49 neuen Ordensträgern im Antiquarium der Residenz.
Schwester Gerda Friedel ließ gegenüber unserer Zeitung keinen Zweifel, dass sie die Auszeichnung stellvertretend für das RegensWagner-Werk entgegengenommen habe. „Ich habe mich auch für die Menschen gefreut, die mich jahrzehntelang unterstützt und getragen haben“, sagte die 61-Jährige nach ihrer Rückkehr aus der Landeshauptstadt in Dillingen. „Schwester Gerda ist nicht eine Person, das ist ein Wir“, versicherte die neue Trägerin des Bayerischen Verdienstordens. Die Franziskanerin zog einen Vergleich mit einem Auto. Es brauche zwar einen Motor, aber ohne Reifen, Licht, Karosserie und Benzin gehe es nicht.
Seit zwei Jahren ist Gerda Friedel Provinzoberin der Regens-WagnerProvinz der Franziskanerinnen und damit Vorgesetzte von 100 Schwestern. Zudem ist sie Vorsitzende des Stiftungsrats der Regens-WagnerStiftungen. In dem großen Sozialwerk, das Johann Evangelist Wagner mit der Franziskanerin Theresia Haselmayr gegründet hat, betreuen rund 7000 Mitarbeiter in 14 Niederlassungen etwa 9000 Menschen mit Behinderung. Den Verdienstorden hat Schwester Gerda für ihre fast vier Jahrzehnte dauernde Arbeit bei Regens Wagner Zell erhalten. Die Einrichtung in Mittelfranken kümmert sich um mehrfachbehinderte Menschen mit Hörschäden. Schwester Gerda habe „durch ihr unermüdliches Engagement, ihr großes Geschick und ihr beeindruckendes Organisations- und Kommunikationstalent“die Entwicklung von Regens Wagner Zell entscheidend vorangebracht. Und weiter heißt es in der Laudatio auf Schwester Gerda: „Mit menschlicher Wärme, Mut und Schaffenskraft hat sie Regens Wagner Zell zu dem gemacht, was es heute ist: Eine moderne, menschlich geführte Einrichtung, die vielen Menschen Heimat und Wirkungsfeld geworden ist.“