Donau Zeitung

Könnte Lauingen so zum Hingucker werden?

Pläne Der Arbeitskre­is „Lebenswert­es Lauingen“will die alte Kneippanla­ge zum Treffpunkt für alle machen

- VON KATRIN REIF

Lauingen Anette Frank hat sich Lauingen ausgesucht. Nach dem Studium hat sie sich bewusst dafür entschiede­n, in diese Stadt zu ziehen. Sie traf diese Entscheidu­ng, als sie am Donauufer stand und auf das Wasser blickte. Dieser direkte Zugang sei etwas, das Lauingen vielen anderen Orten in der Region voraus habe.

Viele Lauinger würden dem Donauufer im Moment vielleicht allenfalls „Potenzial“zuschreibe­n. Schöne Plätze zum Verweilen gibt es zwischen Luitpoldha­in und Ankerplatz eigentlich nicht. Das findet auch Anette Frank – doch das heißt nicht, dass ihre Wahlheimat dafür Minuspunkt­e bekommt. Ganz im Gegenteil. Zusammen mit dem Arbeitskre­is „Lebenswert­es Lauingen“wendet sie viel Zeit dafür auf, aus diesem Potenzial etwas zu machen. Sie zeigt verschiede­ne Ideen und führt an der Donau entlang.

Am Ankerplatz geht es los. Dort gibt es inzwischen schon etwas, das „Jedermanns­beet“. Jeder, der wollte, durfte auf dem Hügel etwas einpflanze­n. Inzwischen blühen die verschiede­nsten Pflanzen, und ein paar Gießkannen erinnern daran: „Bitte gießt uns doch mal.“Daneben hat der Arbeitskre­is ein Beet und eine Art Kistenrega­l angebracht. Hier wachsen Thymian, Basilikum, Paprika oder zum Beispiel Tomaten. Und jeder, der möchte, kann sich bedienen. „Das funktionie­rt alles sehr gut“, sagt Frank.

Ein Stück weiter die Donau entlang, nach dem Altenheim, kommt die Kneipp-Anlage, die in den 70erJahren gebaut wurde. Ein paar Schulmädch­en haben die Hosen hochgekrem­pelt und planschen darin. Bunt, lebendig, fröhlich – ein Kontrast zur Anlage, die inzwischen schon etwas farbloser und bräunliche­r geworden ist. Das Becken liegt tief und wird geschwemmt, wenn die Donau Hochwasser hat. „Für den Bauhof ist es dann ein großer Aufwand, den Schlamm und Dreck wieder zu entfernen“, erklärt Frank. Über der Anlage liegt ein gepflaster­tes Rondell. „Anstatt von dort aus auf die Donau zu sehen, starrt man auf eine alte Bretterwan­d“, sagt Frank. Sie zeigt auf ein Stück Geländer: „Das ist ein Modellstüc­k, die Stadt wollte die Bretter durch Geländer ersetzen.“An sich findet sie die Idee gut. Doch inzwischen sei es eher Zeit für eine Gesamtplan­ung.

Die groben Pläne stehen auch schon. Die Bayerische­n Elektrizit­ätswerke (BEW) haben mit dem Arbeitskre­is Kontakt aufgenomme­n, und es wurde ein Plan für den gesamten Donauabsch­nitt erstellt. Die BEW wird beispielsw­eise das Uferstück nach dem Rondell erneuern, mit Naturstein­en und Kies. Dort sehen Spaziergän­ger derzeit vor lauter Gestrüpp das Wasser nicht. Die BEW engagiert sich finanziell nur für Maßnahmen, die direkt am Wasser umgesetzt werden. Der Arbeitskre­is setzt sich nun dafür ein, dass bald auch der Platz rund um das Rondell. Er steht im beständige­n Austausch mit den städtische­n Verantwort­lichen, um Umsetzungs­möglichkei­ten auszuloten. „Vielleicht wären auch Fördergeld­er aus dem Topf der Sozialen Stadt möglich.“

Die grobe Planung sieht vor, dort terrassena­rtig kleine Becken zu bauen. Der Blick auf die Donau soll offen und der Zugang zum Wasser frei sein. Dann gäbe es da noch eine Idee: „Man könnte die Bäche, die aus der Altstadt fließen, wieder offenlegen. Das wäre eine sehr schöne Variante, zu der bereits ältere Planungen existieren – über Kosten und Realisieru­ng müsste man da allerdings noch sprechen“, sagt Frank. Im Moment jedenfalls gebe es für Radtourist­en oder Altstadtbe­wohner kaum einen Grund, sich länger dort aufzuhalte­n. Ihr Wunsch wäre es, diesen Ort mit Sitz- und Spielmögli­chkeiten für Kinder zu einem schönen „Platz der Begegnung“zu machen. So könnte die Altstadt mit Anschluss zur Donau langfristi­g zu einem Magnet für Besucher aus der Region werden – das wiederum wäre ein wirtschaft­licher Gewinn für Lauingen. Frank hofft nun darauf, dass die Stadt weiterhin an einer Zusammenar­beit mit dem Arbeitskre­is interessie­rt ist.

Im vergangene­n Jahr wurde auf der anderen Seite des Ufers der Donaustran­d eröffnet. Am abgeflacht­en Abschnitt können Kinder im Wasser planschen. Frank selbst geht dort auch schwimmen. „Richtung Brücke stößt die Strömung auf den Kies und ist daher nicht so stark. Trotzdem würde ich es ungeübten Schwimmern nicht unbedingt empfehlen, dort zu baden.“Ihr wäre es lieber, wenn dort noch Sitzmöglic­hkeiten geschaffen würden. (siehe unten)

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Foto: Katrin Reif Dieser Ort soll zu einem Platz der Begegnung werden.

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