Gnade für alle
USA Donald Trump könnte sich selbst begnadigen. Eine Riesenidee!
Augsburg Um es ganz klar zu sagen: Wir halten das für eine Riesenidee. Donald Trump hat eine erschreckend einfache Lösung gefunden, wie er die peinliche Affäre um seine Russland-Kontakte geräuschlos beenden kann. Er lässt seine Anwälte offenbar gerade prüfen, ob er im Notfall nicht nur seine Verwandten und Mitarbeiter, sondern auch sich selbst begnadigen kann. Damit könnte der amerikanische Präsident die Welt verändern. Denn, mal ehrlich: So eine schnelle Begnadigung in eigener Sache macht unser aller Leben doch viel leichter.
Wir stellen uns das so vor: Ein Fußballer, der seinen Gegenspieler gerade mit einer veritablen Blutgrätsche niedergestreckt hat, sieht Rot. Doch, anstatt sich beschämt unter die Dusche zu verabschieden, begnadigt er sich kurzerhand selbst. Oder nehmen wir den Steuerhinterzieher, der eigentlich zwei Jahre in den Knast müsste. Der bekommt künftig eine Ausstiegsklausel. Und der stinkfaule Nachbarsjunge hat zwar vier Sechser im Zeugnis. Aber deswegen muss er doch noch lange nicht durchfallen – Selbstbegnadigung sei Dank. Wir finden, nach der Ehe für alle sollte der Bundestag dringend die Gnade für alle beschließen. Auch Verkehrssünder können dann aufatmen: 34 Punkte in Flensburg? Kein Problem! Bei Rot über die Ampel? Gnade vor Recht! Und wenn der treulose Ehemann mal wieder um drei Uhr morgens samt Fahne aus der Fußballkneipe stolpert, kann er künftig ganz entspannt nach Hause gehen. Schließlich hat er ein genehmigtes Gnadengesuch in der Tasche.