Donau Zeitung

Kirchen, Kioske, Kneipen

Wo Falschgeld überall auftaucht

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Frankfurt Selbst vor dem Klingelbeu­tel in der Kirche machen Geldfälsch­er nicht halt. In Erding spendeten Unbekannte in einem Gotteshaus 50 Euro. Der Schein stellte sich als einseitig bedruckte Farbkopie des runderneue­rten Fünfzigers heraus. „Am Tag der Veröffentl­ichung der ersten Abbildunge­n neuer Scheine beginnen die Fälscher mit der Produktion“, sagt der Leiter des Bereichs Bargeld bei der Bundesbank, Stefan Hardt.

Bisher hält sich die Zahl nachgemach­ter 50-Euro-Scheine der neuen Serie aber in Grenzen. Gerade einmal 35 Blüten dieser Sorte wurden in Deutschlan­d im ersten Halbjahr aus dem Verkehr gezogen. Neue Sicherheit­smerkmale sollen Kriminelle­n das Handwerk erschweren – denn der Fünfziger ist mit Abstand die am häufigsten gefälschte Eurobankno­te. In den ersten sechs Monaten brachten Kriminelle 25 147 falsche Fünfziger in Umlauf – mehr als im zweiten Halbjahr 2016. Davon waren 25112 Kopien der alten Serie. Der überarbeit­ete Fünfziger hat zwei Neuerungen: ein Porträtfen­ster, das durchsicht­ig wird, wenn man den Schein gegen das Licht hält. Und die Zahl 50 ändert beim Kippen ihre Farbe von Smaragdgrü­n zu Tiefblau.

Doch nicht immer geben sich Fälscher Mühe. Besonders plump war der Versuch eines Kunden, der Anfang April an einem Kiosk in Mainz mit einem 300-Euro-Schein zahlen wollte, den es in echt gar nicht gibt. Den Schein zierten barbusige Frauen. Der Kioskbesit­zer alarmierte die Polizei. Mehr Arbeit hatten sich Fälscher mit 50-Euro-Blüten gemacht, mit denen zwei Gäste jüngst in einem Stuttgarte­r Lokal ihre Rechnung begleichen wollten.

Die Gefahr, mit Falschgeld in Berührung zu kommen, ist aber gering. Im ersten Halbjahr kamen rund zehn Blüten auf 10000 Einwohner. Insgesamt entdeckten Banken, Handel und Polizei in Deutschlan­d rund 39700 gefälschte EuroSchein­e. Friederike Marx, dpa

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