Ein Jubel, der niemals enden wird
Randbemerkung
Der Fußball und die Tätowierungen – eine Kombination, die mittlerweile zusammengehört wie heiß und fettig. Schon in der Kreisliga gilt man als Außenseiter, wenn man an den Oberarmen nicht vollgestochen ist wie ein karibischer Seebär nach Abschluss einer zweijährigen Kaperfahrt. Auch die Frauen-Nationalmannschaft hat sich zuletzt verstärkt um das Tattoo-Handwerk verdient gemacht: Spielführerin Dzsenifer Marozsán etwa ließ sich schon mit 16 Jahren ihr erstes Tattoo stechen.
Aber die Klassiker – ein Anker, das asiatische Zeichen für Bohnensuppe oder das Konterfei von Mutti – gelten schon lange nicht mehr als verwegen genug. Nationalspielerin Anja Mittag trägt deswegen einen Leuchtturm und eine Musikkassette spazieren. Löwen-Spieler Sascha Mölders ließ sich Comicfigur Gregor auf den Unterarm verewigen.
Den zumindest vorläufigen Titel des – wertneutral gesprochenen – originellsten Tattoos darf seit kurzem Leroy Sané, deutscher Nationalspieler in Diensten von Manchester City, für sich beanspruchen. Der 21-Jährige, der vor einem Jahr für 50 Millionen Euro vom FC Schalke auf die Insel wechselte, nutzte die Sommerpause für eine Nasen-OP und einen Termin beim Tätowierer seines Vertrauens.
Auf dem gesamten Rücken des Offensivspielers ist nun er selbst bei einem Torjubel zu sehen. Das Fotomotiv stammt aus dem Februar: Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den AS Monaco steuerte Sané einen Treffer beim 5:3-Sieg bei. Dass sein Team nach dem 1:3 im Rückspiel noch ausschied – geschenkt. Komplett neu ist das Tattoo von Sané nicht, im Mai ließ er sich den ersten Teil stechen. Neu ist im Vergleich zur ersten Version etwa, dass das Logo von Manchester City auf dem Trikot mittlerweile von einem schwarzen Balken überdeckt ist. Zu sehen ist nun auch 44866 – die Postleitzahl von Bochum-Wattenscheid, Sanés Heimatort.
Ob das Tattoo tatsächlich gelungen ist, ist etwas fraglich. Denn das Gesicht des jubelnden Kickers weist nur entfernte Ähnlichkeit mit dem 21-Jährigen auf. Auf Twitter wurde jedenfalls schon einmal angemerkt, dass Sané das „neue Tattoo ja zum Glück nie selbst sehen“muss.