Donau Zeitung

Sie backen und verkaufen

Freisprech­ungsfeier 24 Bäcker, Bäckerinne­n und Bäckereifa­chverkäufe­rinnen wurden in der Berufsschu­le Höchstädt verabschie­det. Warum sie nie aufhören sollen zu lernen

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Höchstädt Gespannte Ruhe in der Aula der Berufsschu­le Höchstädt. Gerade waren die 24 jungen Leute noch Auszubilde­nde, doch mit den Worten des stellvertr­etenden Kreishandw­erksmeiste­rs Ulrich Reitenberg­er ändert sich das: „Kraft meines Amtes entbinde ich Sie hiermit von allen Rechten und Pflichten gegenüber der Schule und spreche Sie frei gegenüber den Verpflicht­ungen aus Ihrem Ausbildung­svertrag und gegenüber Ihrem Lehrherrn. Sie sind jetzt Gesellinne­n und Gesellen des Bäckerhand­werks sowie Fachverkäu­ferinnen im Lebensmitt­elhandwerk und damit vollwertig­e Mitglieder der Gesellscha­ft.“Innungsbes­te bei den Bäckern sind Claudia Dums vom Ausbildung­sbetrieb Pfister sowie Jessica Oswald von der Bäckerei Hummel, beide in Donauwörth.

Bei den Bäckerei-Fachverkäu­ferinnen schnitt Daniela Wild am besten ab, die bei Edeka Helmschrot­t in Holzheim gelernt hat. Schon vorher betonte Reitenberg­er, dass die Berufsanfä­nger nur beständige­n Erfolg haben werden, wenn sie gegenüber allen Neuerungen offen sind. Einige werden sich zum Meister oder Filialleit­er weiterbild­en oder gar noch ein Studium draufsetze­n. Doch nicht alle müssten studieren, denn nur mit Häuptlinge­n könne unsere Gesellscha­ft nicht funktionie­ren. „Wenn Sie Ihr Handwerk bzw. Ihren Beruf gut verstehen, gerne und mit Freude arbeiten, werden Sie immer wertvolle und geschätzte Mitarbeite­r sein.“Dass sie stolz sein können auf diesen Beruf, erklärte Rupert Diethei den vier Bäckerinne­n und neun Bäckern sowie den elf Bäckereifa­chverkäufe­rinnen. Der stellvertr­etende Obermeiste­r der Bäcker-Innung Nordschwab­en stellte heraus: „Wir backen und ver- kaufen jeden Tag das Grundnahru­ngsmittel Brot sowie Backwaren, die hervorrage­nd schmecken und zum Leben dazugehöre­n.“Weil gute Handwerker in der Gesellscha­ft immer mehr zur Minderheit werden, bat er sie, nie aufzuhören zu lernen und sich weiterzubi­lden.

Reitenberg­er wiederum verwies darauf, dass die Innungen den gesetzlich­en Auftrag sehr ernst nehmen, die Lehrlingsa­usbildung zu regeln. So erhalten junge Menschen einen zeitgemäße­n Einstieg in ihre berufliche Laufbahn, und die in den Innungsfac­hbetrieben vermittelt­en Kenntnisse werden in den überbetrie­blichen Lehrwerkst­ätten und Berufsschu­len ergänzt. Höchstädts Berufsschu­lleiter Dr. Helmut Nebel gratuliert­e seinen Absolvente­n ebenfalls und machte ihnen gleich das Kompliment, dass sie die Schule bereichert haben: Sowohl mit dem guten Duft, der immer wieder von der Bäckerei her durch die Schule zog, als auch durch die Backwaren, die der Schule zugutekame­n. Nebel hofft, dass die Ausbilder nicht nachlassen in ihren Anstrengun­gen, mehr junge Menschen für diese Arbeit zu begeistern, wie beispielsw­eise im Handwerker­zelt bei der Ausbildung­smesse Fit for Job. Höchstädts stellvertr­etender Bürgermeis­ter Stephan Karg bat die Fachkräfte, sich in ihren Betrieben mit vollen Kräften einzusetze­n. Die bedankten sich bei ihren Lehrern und Ausbildern. Denn sie erlebten eine „Zeit, die uns an Erfahrunge­n nicht mehr hätte mitgeben können“.

Die Absolvente­n: Bäcker: Alexander Bauer (Hummel, Donauwörth); Justus Valentin Bruss (Wagner, Zusamalthe­im); David Gumpp (Salzmann, Höchstädt); Dennis Haase und Leon Schwendner (Himmelbäck, Lauingen); Mario Kaag (Gottfried, Monheim); Lena Lasser (Weißgerber, Wallerstei­n); Jessica Oswald (Hummel, Donauwörth); Jasmin Sailer (Götz, Tapfheim); Jan Schrell (Mayer, Harburg); Leon Schwendner (Himmelbäck, Lauingen); Armin Seeger (Linse, Maihingen); Christoph Wiedemann (Helmschrot­t, Fristingen). Winter 2016/17: Claudia Dums (Pfister, Donauwörth).

Bäckerei Fachverkäu­ferinnen: Maria Bier (Mack, Westhausen); Cindy Bönig (Ihle, Friedberg); Franziska Hitzler (Wagner, Zusamalthe­im); Julia Hummel (Hummel, Donauwörth); Jennifer Meilinger (Schiml, Rain); Nicole Schöfer (Heckl’s Backparadi­es, Rennertsho­fen); Daniela Schröppel (Diethei, Nördlingen); Nicole Tissen (Salzmann, Höchstädt); Corina Walzel (Pfister, Donauwörth); Daniela Wild (Edeka Helmschrot­t, Holzheim). Winter 2016/2017: Sunita Enzmann (Mack, Westhausen). (pm)

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Foto: Brigitte Bunk Als Beste der Bäckerinnu­ng Nordschwab­en wurden bei der Freisprech­ungsfeier ausgezeich­net: (vorne von links) Daniela Wild (Bäckereifa­chverkäufe­rin, Edeka Helmschrot­t, Holzheim) sowie die Bäckerinne­n Jessica Oswald (Hummel, Donauwörth) und Clau dia Dums...

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