Kinder finden Handgranate im Strandbad
Lindauer Bad muss geräumt werden. Polizeitaucher suchen nach weiteren Kampfmitteln
Lindau Einen gefährlichen Fund haben am Dienstagabend drei Mädchen im Alter von zehn Jahren im Lindauer Lindenhofbad gemacht: eine amerikanische Eierhandgranate aus dem Zweiten Weltkrieg. 200 Badegäste mussten daraufhin das Strandbad am Bodensee verlassen. Noch am selben Abend konnte der Kampfmittelräumdienst aus München die Granate bergen und abtransportieren. Da die Bergung bei Dunkelheit erfolgte, wurde zur Beleuchtung die Feuerwehr angefordert.
Spezialkräfte suchen nach Angaben der Polizei voraussichtlich bis Donnerstagvormittag den Badebereich des Strandbades nach weiteren Kampfmitteln ab. Dafür reiste extra das Polizeitaucher-Team aus Königsbrunn bei Augsburg an. „Es ist nicht so, dass wir damit rechnen noch weitere zu finden – es ist eine Vorsichtsmaßnahme“, sagt Polizeisprecher Jürgen Krautwald. Die Suche sei aufwendig, da die Taucher immer wieder pausieren und den gesamten Badebereich des Strandbades abtauchen müssten. Das Lindenhofbad und die gesamte Liegewiese einschließlich dem Kiosk bleiben bis dahin gesperrt.
Die drei Mädchen waren am Dienstagabend beim Tauchen und Schwimmen, als sie die Handgranate zwischen Mole und Schwimmboje entdeckten. Sie legten ihren Fund im Uferbereich des Strandbades ab und informierten den Bademeister, der daraufhin das ganze Strandbad räumen ließ. „Das lief sehr geordnet ab, es kam zu keinerlei panikartigen Szenen, sagt Krautwald.
Im Dienstbereich der Polizei Schwaben Süd/West komme es immer wieder vor, dass im Wald, auf dem Feld, beim Abriss eines alten Bauernhofes oder im Nachlass auf dem Dachboden Handgranaten gefunden werden. Bei dem Fund eines solchen Gegenstandes rät die Polizei aber ausdrücklich davon ab, diesen in die Hand zu nehmen. „Einen solchen verdächtigen Gegenstand unbedingt liegen lassen und die Polizei verständigen“, sagt Krautwald.