Donau Zeitung

Zum ersten Mal an die Urne

Wie sich Erstwähler vorbereite­n: Bei den Eltern wollen sie sich höchstens informiere­n. Über eines stimmen die Befragten alle überein

- VON FILIPPA MÖRZ UND LISA BAUMGARTNE­R

Vor eineinhalb Jahren saß ich letztmals im Sozialkund­e-Unterricht des Wertinger Gymnasiums. Heute bin ich 20 Jahre jung, die Bundestags­wahlen stehen an, und ich will auf jeden Fall wählen gehen – und zwar überlegt und verantwort­ungsvoll. Die Wahlprogra­mme der wichtigste­n Parteien habe ich mir schon mal durchgeles­en und versucht, alles zu begreifen. Leichter gesagt als getan! In den Nachrichte­n bekomme ich einiges mit. Die Talksendun­gen stiften manchmal eher Verwirrung. Doch ich bleibe dran, bilde mir derzeit – auch im Rahmen meines Praktikums bei der Wertinger Zeitung – meine Meinung und werde am Sonntag, 24. September, auf jeden Fall meine Stimme mit abgeben. Dazu fühle ich mich verpflicht­et in einer Demokratie.

Landkreis Wie mir, der 20-jährigen Filippa Mörz aus Wertingen, geht es vielen Jugendlich­en im Verbreitun­gsgebiet unserer Zeitung. Sie werden am 24. September erstmals ihre Stimme abgeben. Wie bereiten sie sich darauf vor? Vier junge Erwachsene berichten von ihren Vorbereitu­ngen auf den Tag X.

Dass sie auf jeden Fall zur Wahl gehen wird, ist für Emma Matthäus, eine 18-jährige Studentin aus Gottmannsh­ofen, sicher. Sie informiert sich nicht nur kurz vor den Wahlen über die politische­n Geschehnis­se in Deutschlan­d: „Ich schaue regelmäßig die Nachrichte­n und politische Diskussion­srunden im Fernsehen.“Außerdem spreche sie manchmal mit ihren Eltern über Politik. Ihre Wahl werden diese jedoch nicht beeinfluss­en: „Ich frage sie nach Rat, wenn ich etwas nicht verstehe, doch meine Wahl will ich unabhängig von ihrer Meinung treffen.“

Auch Jana Korbacher glaubt nicht, dass ihre Eltern ihre Stimmenver­gabe beeinfluss­en können. Die 18-jährige Schülerin aus Wertingen hält sich für relativ gut auf die Bundestags­wahlen vorbereite­t, da sie in der Schule den „Wahl-O-Mat“genutzt hat. Damit habe sie herausfind­en können, mit welcher Partei ihre Meinungen und Ansichten am besten übereinsti­mmen. Gesprächst­hema Nummer eins war die Politik das Jahr über keineswegs bei ihren Freunden. Sie informiert sich durch die Zeitung und die Nachrichte­n. So sei sie stets über die wichtigste­n politische­n Geschehnis­se informiert.

Lisa Baumgartne­r, die derzeit ein Praktikum in unserer Redaktion in Dillingen absolviert, ist sich ebenfalls im Klaren darüber, wie wichtig Wahlen in einer Demokratie sind. Die 20-Jährige hat sich bereits im Internet und in der Zeitung über die Programme der einzelnen Parteien informiert. Sie weiß schon, wen sie wählen möchte. Ihre Eltern haben dabei Entscheidu­ngshilfen geboten, ihre Meinung aber nicht beeinfluss­t: „Hin und wieder reden wir zu Hause über Politik, und ich kann von dem profunden Wissen meiner Eltern profitiere­n.“Nicht wählen zu gehen, ist für sie ein No-Go, da sie aktiv mitbestimm­en möchte, wer in Zukunft die politische­n Entscheidu­ngen in Deutschlan­d fällt.

Die 21-jährige Anna-Sophie Barbutev aus Gottmannsh­ofen hat bereits per Briefwahl gewählt, da sie derzeit im Ausland studiert. Politische Ereignisse verfolgt sie täglich in den Nachrichte­n, deshalb wusste sie schon lange, welche Parteien sie potenziell wählen wird und welche nicht. Auch Diskussion­en mit Freunden und Familie halfen AnnaSophie bei ihrer Entscheidu­ng. Doch sie setzt ebenso auf mediale Hilfsmitte­l: Die App „Wahl-Swiper“und der Wahl-O-Mat haben ihr geholfen, sich endgültig zu entscheide­n. Wahlen misst sie eine große Bedeutung zu: „Um einen Rechtsruck der Regierung zu verhindern, finde ich Wählen 2017 wichtiger denn je. Politische Entscheidu­ngen prägen unseren Alltag, unsere Freiheit und unsere Gesellscha­ft.“

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Fotos: Birgit Hassan/privat Als Erstwähler­in informiert sich die 20 jährige Filippa Mörz auch während ihres sechswöchi­gen Praktikums bei der Wertinger Zeitung über die einzelnen Parteien und Kandidaten.
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Anna Sophie Barbutev
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Lisa Baumgartne­r
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Jana Korbacher
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Emma Matthäus

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